Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln: Mehr echte Mitgestaltung Mehr Schein als Sein?

dioezesan rat der katholiken im erzbistum koeln logoZur Zielskizze 2030 des Pastoralen Zukunftswegs, die jetzt in den Regionalforen diskutiert wird, nimmt der Vorstand des Diözesanrats Stellung:
Der Vorsitzende des Diözesanrats, Tim Kurzbach, stellt fest: „Beim Blick in die „Zielskizze 2030“ wird deutlich, dass darin nur unvollständig festgehalten ist, was sich die Getauften und Gefirmten wünschen.“ Um eine Kirche zu schaffen, in der sich die Menschen zukünftig gerne engagieren, wünschen sie sich beispielsweise weniger Hierarchie und Klerikalismus, anstelle dessen aber mehr Transparenz, Offenheit, mehr Teilhabe an Entscheidungen und Verantwortung, und Mut zu wirklich neuen Gottesdienstformen sowie mehr Seelsorge. Das geht aus der Online-Umfrage des Erzbistums mit beinahe 6.000 Beteiligten hervor.

„Bereits bestehende demokratische Strukturen wie zum Beispiel Ortsausschüsse oder Pfarrgemeinderäte finden in der Zielskizze keine Erwähnung. Mit diesem funktionierenden Rätesystem werden sehr viele Ehrenamtliche zur Mitarbeit in den Gemeinden erreicht; das ist unbedingt zu erhalten. Wir sehen aber auch, dass noch vor und während der Diskussion der Zielskizze zum Beispiel durch Gemeindezusammenlegungen und andere Strukturentscheidungen Tatsachen geschaffen werden“, benennt Bettina Heinrichs-Müller, stellvertretende Vorsitzende des Diözesanrates, Widersprüche in dem jetzt vorgelegten Papier. Ebenso spielen die Verbände eine zu geringe Rolle.

Die nunmehr in bereits zwei Regionalforen vorgelegte und diskutierte Zielskizze darf keine schöngefärbte Makulatur werden, um die Gläubigen auf weitere, etwaige schon festgelegte schmerzhafte Veränderungen im Erzbistum vorzubereiten. Nicht allein wohlgefällige Aussagen, auch scheinbar sperrige Aussagen müssen deshalb vollumfänglich in den weiteren Denk- und Arbeitsprozess Eingang finden. Nur so bleibt die weitere Diskussion glaubhaft und wird sie von den Gläubigen mitgetragen.

„Wir benötigen in den Köpfen der Bistumsleitung ein wirkliches Umdenken, Mut sich von alten Denkmustern zu lösen und die Gläubigen, das Gottesvolk, bei sämtlichen Entscheidungen einzubeziehen. Aus der jetzigen Zielskizze muss gemeinsam mit allen Gläubigen ein Zielbild 2030 entstehen“, so Heinrichs-Müller.
Deswegen fordert der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln, die Zeichen der Zeit und die gesellschaftlichen und kulturellen Realitäten sowie besonders die Ergebnisse der sogenannten MHG-Studie wahr und ernst zu nehmen.

Wichtig sind ein wertschätzender Umgang auf Augenhöhe, Transparenz, Erhalt des funktionierenden Rätesystems, Einführung demokratischer Strukturen und synodaler verbindlicher Beteiligungsformen auf Bistumsebene zur Teilhabe von Getauften und Gefirmten an Verantwortung und Entscheidung auf Augenhöhe, Geschlechtergerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung und Ökumene. Zudem soll der Bestand der bestehenden kirchlichen Einrichtungen, Akademien, Initiativen und Projekte evaluiert und im Sinne der Weiterentwicklung des Erzbistums optimiert werden, um den Aufbau von Doppelstrukturen zu vermeiden.

„Wir hoffen, dass die zurzeit stattfindenden Regionalforen zur Schärfung und Vervollständigung der Zielskizze beitragen. Auch wir bringen uns mit eigenen Veranstaltungen und Ideen konstruktiv ein.“, so Bettina Heinrichs-Müller. Diese Themen wird der Diözesanrat weiterhin im Sinne der Zukunft unserer Kirche einbringen und wünscht, in die Entscheidungen zur Zukunft der Kirche im Erzbistum Köln stärker einbezogen zu werden.

Hintergrund: Kardinal Rainer Maria Woelki hat 2015 den Pastoralen Zukunftsweg für das Erzbistum Köln angekündigt. Seitdem stellt sich das Erzbistum der Frage: „Wie wollen wir in Zukunft Kirche sein?“. In diesem Prozess sollen die gläubigen Katholik*innen gehört und an ihm beteiligt werden. In der aktuellen Etappe seit dem 30. Juni 2018 wird in fünf Arbeitsfeldern an konkreten Ergebnissen gearbeitet. Diese wurden kürzlich in der „Zielskizze 2030“ des Pastoralen Zukunftswegs gebündelt und veröffentlicht.

Der Diözesanrat dankt dem Lenkungsausschuss, den Leitungen sowie Mitgliedern der Arbeitsfelder und allen an der Erstellung der Zielskizze Beteiligten für ihre Zeit, die sie teilweise unentgeltlich eingebracht haben, sowie für ihre Gespräche und Ausarbeitungen. Der Diözesanrat versteht die Zielskizze als Arbeitspapier, das sich fortentwickelt – aus dem Prozesshaften ins Konkrete gelangt. Es ist eine Arbeitsgrundlage zur Fortentwicklung des Erzbistums, mit dem Ziel, das Evangelium glaubhaft zu verkünden, vorhandene dienende Strukturen weiterzuentwickeln oder in geeigneter Weise aufzubauen und die Menschen so anzusprechen, dass sie sich in „ihrer“ Kirche gut aufgehoben und wohl fühlen.

Quelle: www.dioezesanrat.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku

Esports World Cup mit Rekord-Preisgeld


Life Changing Prize Money 1920x1080Das höchste Preisgeld in der Geschichte des E-Sports ist richtungsweisend für das anstehende Turnier im Sommer und unterstreicht ein globales, umfassendes Engagement für die Zukunft des kompetitiven Gamings

 Innovatives Format zur Krönung eines sp...


weiterlesen...

Weltkriegsbombe am Rheinufer in


stadt Koeln LogoZehn-Zentner-Bombe muss noch heute entschärft werden

Bei Baggerarbeiten im Rhein ist am heutigen Mittwochvormittag, 3. April 2024, im Bereich des Kennedy-Ufers in Köln-Deutz, ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Es hand...


weiterlesen...

12.04.- 15.04.2024 ORBIT – Festival für


orbit festivalUnter der künstlerischen Leitung von Christina C. Messner und Sandra Reitmayer widmet sich ORBIT dem aktuellen Musiktheater in all seinen Formen und Farben. ORBIT steht für ein Genre, das die unterschiedlichen Sparten – Musik, Theater, Literatur, ...


weiterlesen...

Stadt Köln startet Umwelt-Pilotprojekt


stadt Koeln LogoInnovativer Stickoxid-Filter für saubere Luft in der Kölner Innenstadt geht in Betrieb

Die Stadt Köln, die Stiftung "Lebendige Stadt" und das Unternehmen Schüco haben heute ein gemeinsames Pilotprojekt zur Reinigung stickoxidbelasteter Luft in der...


weiterlesen...

17.05.2024 Frau Wu und Andere Im Fort


IMG 20240311 WA0000Am 17. Mai wird in einem Kölner Fort, dem Fort Paul der Südstadt, gelegen im Volksgarten, eine Gruppenausstellung zu sehen sein, deren besonderes Juwel eine chinesische Künstlerin ist, die vorwiegend mit Wasser arbeitet. Gemeint ist Jiaying Wu, au...


weiterlesen...

Impulse für Kölner Veedels-Kneipe:


240409 Klettenberger Hof Biergarten I Foto P. Eismar honorarfreiKöln, 9. April 2024 – Der Klettenberger Hof hat sich über die Jahre als Wohnzimmer für das Veedel etabliert. Hier treffen sich die Sülzer, um zu klönen, die Spiele des 1. FC Köln mit Südkurvenfeeling zu verfolgen oder einfach nur die Geselligkeit ...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.