Initiative "Rettet unsere Veedel" Abriss der Egonstraße 36 vorerst verhindert!

2013311 ina - egonstr. 2Gestern hat die Initiative "Rettet unsere Veedel" das leerstehende Haus Egonstraße 36 in Obhut genommen, um zu verhindern, dass ein weiteres Haus dieser Siedlung im Grünen dem Bagger zum Opfer fällt.

Heute morgen kam ein Herr Bock vom Liegenschaftsamt mit der Polizei, stellte Strafantrag gegen die "Besetzer" und verlangte Räumung des Gebäudes, damit dieses zum Abbruch vorbereitet werden könne.

Mittlerweile sammelten sich bis zu 50 Anwohner vor dem Gebäude, um ihre Solidarität mit den Besetzern zu zeigen - zunächst Frauen mit kleinen Kindern, am Nachmittag kamen Schulkinder und Männer dazu. Anwohner stellten ihre Autos vor das Gebäude, um den Abbruchfahrzeugen den Zugang zu verwehren.

Es begannen langwierige Verhandlungen mit verschiedenen Politikern und Verwaltungsbeamten. Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs, der sich auswärts aufhielt, ließ fernmündlich mitteilen, dass er bereit sei, mit den Bewohnern der Siedlung zu verhandeln.

20131111 ina - egonstr 1Von den Grünen schaltete sich der Vorsitzende des Liegenschaftsausschusses Jörg Frank ein. Er kündigte an, das Thema Siedlung Egonstraße auf die Tagesordnung der morgigen Sitzung des Liegenschaftsausschusses setzen zu wollen. Jörg Frank ließ verlauten, er sehe keinen Grund für einen Abbruch der Siedlung und kündigte eine Stellungnahme der Grünen an.

Das zuständige Liegenschaftsamt unter seinem Leiter, dem SPD-Mann Detlef Fritz, eskalierte währenddessen immer weiter - mit Deckung des Büros des Oberbürgermeisters unter seinem Leiter Michael Zimmermann. Es ließ einen Bagger anrollen, holte Abbrucharbeiter herbei und ließ die Bereitschaftspolizei aufmarschieren, um den Abbruch des Hauses gegen den Willen der Bewohner der Siedlung durchzusetzen.

Erst gegen 17 Uhr lenkte das Liegenschaftsamt ein, nachdem Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs sich eingeschaltet hatte. Man einigte sich mit den Besetzern auf das, was diese schon am Mittag angeboten hatten: Abzug gegen Aussetzung des Abbruches. Zunächst wurden der morgige Tag vereinbart. Bei einem anschließenden Gespräch verlängerte Amtsleiter Detlef Fritz die Frist bis zur Entscheidung des Bedschwerdeausschusses des Rates im Dezember, den die Bewohner angerufen haben.

Völlig unklar blieb für die Bewohner der Siedlung wieder einmal, weshalb sie überhaupt weichen sollen. Angeblich weist der Flächennutzungsplan das Gelände der Siedlung als Grünfläche aus, obwohl sie seit 1945 besteht, weil die Nähe des Klärwerkes Stammheim angeblich die Ausweisung eines Wohngebietes verbiete.

Für den allmählichen Abbruch der Häuser wurden von Fritz andere Argumente ins Spiel gebracht: die Energieverordnung verbiete es der Stadt, Gebäude zu vermieten, die nicht auf dem neuesten Stand seien. Die energetische Sanierung aber sei nicht zulässig, weil dazu eine Baugenehmigung erforderlich sei, welche nicht erteilt werden dürfe, weil die Siedlung nicht als Wohngebiet ausgewiesen sei usw.

In der Egonstraße können diese Reden niemanden überzeugen. Für die Bewohner der Siedlung und ihre Freunde stellt sich von daher immer mehr die Frage, wer tatsächlich hinter dem Abbruch einer Siedlung steht, deren Bewohner diesen liebenswerten Flecken Erde mit eigenen Händen in mehr als 60 Jahren aus alten Munitionsbaracken geschaffen haben. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass hinter dem Abbruch ein Recyclingunternehmen in der Nachbarschaft stecke, das einem Ratsmitglied gehört.

Fotostrecke unter: http://g.report-k.de/galerie/Koeln-2013/Lokales-2013/Stammheimer-B-rger-k- mpfen-f-r-Ihre-Siedlung

Das Institut für Neue Arbeit bereitet eine Pressedokumentation vor.

V.i.S.d.P.:RuV-Bürgerinitiative »Rettet Mülheim 2020 - Rettet unsere Veedel«, http://rettet-unsere-veedel.ina-koeln.org c/o Heinz Weinhausen, Institut für Neue Arbeit, Düsseldorfer Straße 74, 51063 Köln, den 11.11.2013

Fotos: Institut für Neue Arbeit

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