DAS LAND UTOPIA #1-3 - raum13 Stadtkunstprojekt

wat weiss ichIn den Jahren 2015 – 2018 arbeitet raum13 Kolacek & Leßle an der Trilogie Das Land Utopia
Auftakt 12. & 13. Dezember 2015 - 24 Stunden Installation – jeweils 1 Stunde individuell begehbar – ab 12.Dez.-12:12 Uhr letzter Start 13.Dez.- 12:12 Uhr Termine nach Vereinbarung

Nach der inhaltlich / theatralen Bestandsaufnahme Schönheit der Vergänglichkeit #3-#1 und der daraus folgenden künstlerischen Setzung oder vielmehr Produktion des Raumes in Deutz-Mülheim, sind wir jetzt an dem Punkt, aus den immer wieder aufgeworfenen Fragen und den bisherigen Antworten Visionen zu formulieren, deren Inhalte sich an den heute gegebenen als auch weiterhin zu generierenden gesellschaftlichen Fragen/Aufgaben orientieren aber auch historisch-politisch reflexiv sich den zukünftigen Anforderungen zuwendet.

2015

Kein Raum bleibt leer, entweder er zerfällt oder er wird neu gestaltet #1 Großstadt

Man könnte auch sagen: raum13, ein Raum zwischen links-und rechts Rheinisch aus dem heraus Colonia im mentalitätshistorischem Kampf Kölns, auf der richtigen Seite stehen zu lernen neu, definiert werden kann. Wir residieren in einem der fantastischsten Entwicklungsgebiete Kölns, nirgendwo gibt es in dieser Stadt so viel Gestaltungsfreiraum wie zwischen Deutz und Mülheim. Wie kostbar dieses Kleinod -der zu gestaltende Raum- ist wird noch deutlicher, wenn wir die aktuellen Zeitungsberichte und Studien lesen, in denen von immer höheren Mietpreisen, der Raumnot in den Großstädten und dem Kampf um bezahlbaren Wohn-Arbeits-Kreativraum berichtet wird.

Grundlage unserer Beschäftigung mit dem Raum, sind die Thesen von Henri Lefébvre - Die Produktion des Raums.

Lefèbvres Raumauffassung beinhaltet eine Kritik der vorherrschenden Diskurse des Raumes. Lefèbvre wendet sich sowohl gegen rein gedankliche Konzeptionen von Raum, die ihn entweder mathematisch definieren oder zum Raum philosophischer Theoriebildung erheben, als auch gegen rein ästhetische Auffassungen von Raum, die in ihm einen bloßen Behälter sehen, der seinem Inhalt gegenüber gleichgültig ist, oder die Raum mit den in ihm befindlichen Gegenständen gleichsetzen. Beide Diskurse, der gedankliche wie der ästhetische sind ideologisch, da sie sich lediglich auf Erdachtes oder Sichtbares beziehen, ohne die Voraussetzungen der Herstellung von Raum zu thematisieren. Zentraler Ausgangspunkt von Lefèbvres Forschungen ist somit die These, dass Raum vor allem gesellschaftlicher Raum und damit ein gesellschaftliches Produkt ist.

Jetzt wird ausgemacht wie der soziale Raum von morgen aussehen kann. Wer gestaltet? Wer entscheidet? Wie möchten wir leben, arbeiten, alt werden und unsere Kinder aufwachsen sehen? Sind die gängigen Verfahren der Bürgerbeteiligungen an Stadtentwicklungsfragen adäquat? Wem gehört die Stadt? Muss die Kunst, müssen die Künstler sich einmischen oder sind sie nur immer einer der ersten Schritte zur Gentrifizierung unseres Stadtraums?

Welche Rolle spielt raum13? Gestalten wir nicht schon mit, indem wir in den entstehenden Raum in Deutz-Mülheim durch künstlerische Aktionen interaktiv eingreifen? Können wir sichtbar machen, was im Verborgenen liegt? Was bewirken unsere reflexiven Impulse? Und was passiert, wenn wir aus diesem Raum herausgehen. Welche Rolle spielt Theater in unserer Gesellschaft und was für ein(en) Ort kann Theater sein und gestalten?

Real-Utopisch könnte das Theater doch ein Ort sein, der alle Freiheit besitzt die Gesellschaft widerzuspiegeln und in Frage zu stellen, sofern es sich frei von ökonomischen Legitimationsdruck artikulieren kann. Es könnte ein Ort sein, der durchaus eine „reinigende Kraft“ besitzt.

Anforderungen an die (post-) modernen und (post-) strukturalistischen Communities im Urbanen Raum der zweiten Moderne: in immer enger werdenden Räumen haben immer mehr (un-)politisch agierende Subjekte ihre Interessen zu vereinbaren, ihr freies soziales Atmen auszuhandeln, sich gegenüber einem explodierenden Verkehr kognitiv antizipierend verhalten zu lernen und die Vereinbarkeit von Kinder und Beruf zu erkämpfen. Und das alles ohne ihre jeweilige Individualität im (un-)politischen Kollektiv zu verlieren.

Stadt, Land, (im) Fluss: Kein Raum bleibt leer, entweder er zerfällt oder er wird neu gestaltet #2 Europa

„In den Strassen Berlins überfällt einen nicht selten für Augenblicke die Erkenntnis, das alles platze unversehens eines Tages entzwei.“ (Siegfried Kracauer Anfang des 20 Jahunderts)

Der Stadtraum hat zugleich aber auch die Chance aufgrund seiner sozial-dynamischen Elemente alteritäre Formen des Zusammenlebens zu entwickeln, um dadurch unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und den Wert der Solidarität in unserem Umfeld weiterzuentwickeln: Stadtluft mach frei. Nur, für wen gilt das?

Diese Gedanken sind natürlich auch in einem größerem Kontext sichtbar. Die innere Struktur Europas, nach innen friedlich, nach außen Festung (Frontex) ist ein exklusives Moment innerhalb einer Longue Duree der kosmopolitischen Lebensanforderungen an die Globalgesellschaft.

Wie gehen wir mit den Flüchtlingsströmen heute und in Zukunft (un-)bewusst nicht um? Dies auch in der Reflexion im Hinblick auf die europäische Kolonialisierung, der Versklavung ganzer Kontinente zu leisten, kann eine weitere Möglichkeit für performatives Arbeiten von raum 13 innerhalb einer Stadt eines Landes in Europa am und im Fluss sein.

Arm und Reich ist ein Diskurs der im „kleinen“, der in unserer Stadtgesellschaft (un-)sichtbar vorkommt, aber ebenso international uns zur Verantwortung zwingt, weil die Krisen unserer und der zukünftigen Generationen sich aus diesem Gefälle ergeben.

Stadt, Land, (im) Fluss: Kein Raum bleibt leer, entweder er zerfällt oder er wird neu gestaltet #3 Utopia

„ Eine Weltkarte, in der das Land Utopia nicht verzeichnet ist, verdient, keinen Blick, denn sie lässt die eine Küste aus, wo die Menschheit ewig landen wird. Und wenn die Menschheit dort angelangt ist, hält sie umschau nach einem besseren Land und richtet ihre Segel dahin. Der Fortschritt ist die Verwirklichug von Utopien.“ Oscar Wilde Ende 19. Jahrhundert

Utopien sind Gedankenexperimente und kritische Spiegelbilder der historischen Wirklichkeit.

Neben der kritischen, manchmal sogar fundamentalkritischen Analyse ihrer Gegenwart liefern Utopien aber stets auch konstruktive Gegenbilder und Modelle einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die noch keinen Raum hat.

Wie können wir wieder lernen, dass wir Räume produzieren? Und können uns die Utopien von Thomas Morus, Karl Marx, oder George Orwell ein Schlüssel oder ehr Hilfskonstrukte für die brennenden gesellschafts-politischen Fragen und Anforderungen des 21. Jahrhunderts sein?

Aufführungen, Sa 12. Dez - 12:12 Uhr, So 13. Dez - 0:00 Uhr
http://www.raum13.com

Konzept | Idee | künstlerische Leitung: raum13 Kolacek & Leßle

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