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26.09.2015 Containerklang #4 - Musik Performance DJ

Marja Leena HirvonenDer Containerklang ist mit seiner vierten Ausgabe zu Gast in der Tanzfaktur und stellt Bewegung, Tanz und Stillstand in den Fokus des Abends. Präsentiert werden Stücke von Terry Riley, Giacinto Scelsi, The Clotilde Entertainment, Daniel Verasson und anderen.

Über den Abend verteilte Kurzperformances wechseln sich ab mit DJ-Sets und lassen Raum für Gespräche an der Bar. Die Performances werden in flexiblen Settings über den gesamten Raum verteilt und erzeugen so gleichzeitig einen installativ anmutenden Klangort.

Eröffnet wird der Abend mit der Tanzperformance „Wilde Stadt“ von Maria-Leena Hirvonen, die sich in eine unbekannte, durch Klänge geschaffene Stadt hineinbegibt und diese in ihren Bewegungen erkundet.

Terry Riley, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, ist mit dem String Quartet von 1960 im Programm vertreten, das inspiriert ist vom zufälligen Zusammenspiel der Nebelhörner der San Francisco Bay Area.

Bei Giacinto Scelsis drei Stücken für Gitarre solo entsteht die Musik durch den Tanz der Hände auf dem Resonanzkörper.

Ausgehend von Clotilde von Derp, eine der frühesten Vertreterinnen des Ausdruckstanzes, begibt sich The Clotilde Entertainment auf die Spuren einer vergessenen Tanzkunst und lässt sie in Ton und Bild wieder auferstehen.

Zwischen und nach den Konzerten legt Jan Lankisch Platten auf und schafft den Übergang in die Nacht und auf die Tanzfläche.

26.09.2015, 20 Uhr, Tanzfaktur
Siegburger Straße 233W, Köln
Eintritt: 10 €

Programm:

Marja-Leena Hirvonen (Tanz)
Wildestadt – Tanz solo
In „Wildestadt“ geht es um die Entdeckung einer unbekannten Stadt – einer Stadt die lebt, wächst sich verändert und atmet. Die Stadt wird durch den Klang gestaltet und mit dem Tanz besucht und untersucht. Der Körper verschmilzt mit der Stadt, und die Grenzen verschwinden.

Wilhelm Bruck – Gitarre
Giacinto Scelsi – KO-THA, Drei Tänze des Shiva für Gitarre solo
„Beim Einstudieren hatte ich das Gefühl, daß ich nicht einen Fingersatz sondern eine Choreographie machen würde, für diese Tänze der Hände auf der Decke des Resonanzkörpers der Gitarre, die horizontal auf den Oberschenkeln des Spielers ruht. Die Musik entsteht ausschließlich durch diesen Tanz.“

Ensemble Tra I Tempi
Terry Riley (*1935) – String Quartet (1960)
Terry Riley schrieb sein String Quartet im Jahr 1960, als er Graduate Student der University of California, Berkeley war. Zu dieser Zeit organisierte er Fluxus-Konzerte zusammen mit seinem Mitstudenten und „enfant terrible“ von Berkley La Monte Young, dessen Theorien einer harmonic stasis (Stillstand) ihn sehr beeinflussten. 
Das String Quartet ist ein frühes, in sanfte Farben getauchtes, ausschließlich leises Werk. Es ist inspiriert von den Klängen der 1950er-Jahre. Nebelhörner, die damals von der San Francisco Bay Area hinaufzogen bis hin zum Potrero Hill, wo Terry Riley zusammen mit seiner Frau Ann wohnte. Das Streichquartett ist der Versuch, das scheinbar zufällige Zusammenspiel der Nebelhörner einzufangen und kompositorisch zu verarbeiten.

Daniel Verasson (E-Bass) & Wassil Demjanov (Elektronik)
Daniel Verasson (*1983) - „Bild ohne Vorhang“
Kammermusik. Kammertheater. Musikkammertheater. Musik. Theater. Musiktheater. Kammer. Rechteck. Kammermusiktheater. Kammertheatermusik. Theaterkammermusik. Kammermusik. Musik.

The Clotilde Entertainment
Performer: Paul Hübner, Ludwig Abraham, Sabina Perry & Douglas Bateman
Konzept und Komposition: Paul Hübner, Niklas Seidl, Florian Zwissler
The Clotilde Entertainment, vom Deutschlandfunk anlässlich des Forums neuer Musik beauftragt, nimmt seinen Ausgangspunkt beim Tanz: Bei Clotilde von Derp, einer der frühesten Vertreterinnen des Ausdruckstanzes.
The Clotilde Entertainment begibt sich auf die Spuren einer vergessenen Tanzkunst, lässt sie in Ton und Bild wieder auferstehen und geht den Verstrickungen, Sonderwegen und Auswirkungen nach, die der expressionistische Tanz im Laufe seiner Geschichte erlebt hat.
So entsteht ein lebensfrohes und humoristisches Reenactment einer jungen Kunst, deren avantgardistischer Anspruch auch heute noch aktuell ist.

Jan Lankisch (DJ)

Containerklang ist eine Plattform der freien Kölner Szene der zeitgenössischen Musik und wird veranstaltet von der Kölner Gesellschaft für neue Musik (kgnm).
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln.

Mit freundlicher Unterstützung durch ON - Neue Musik Köln.