Rückgabe des Aquarells „Landschaft mit Ruine Rauhen- stein in Niederösterreich“ an Erben

rueckgaben gemaeldeErneut haben Erben ein Kunstwerk aus früherem Familienbesitz über die von der Kunstverwaltung des Bundes betriebene Provenienz-Datenbank gefunden. Die Anspruchsteller wiesen ihre Berechtigung als Erben des jüdischen Voreigentümers Hugo Victor Marmorek nach und unterzeich- neten die Vereinbarung über die Rückgabe des Aquarells.

Die Bundesrepublik Deutschland stellt sich der besonderen Verantwortung für die Rückgabe von Kulturgütern, die den Verfolgten des Nazi-Regimes entzogen worden sind, indem sie sich der Washingtoner Erklärung vom
3. Dezember 1998 durch eine „Erklärung der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus jüdischem Besitz“ vom 14. Dezember 1999 angeschlossen hat.

Aus dieser Verantwortung heraus prüft die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesverwaltungsamt, die Provenienz aller in ihrem Eigentum befindlichen Kunstwerke aus früherem Reichsbesitz und restituiert Kulturgüter, die NS-verfolgungsbedingt entzogen wurden und bestimmten Geschädigten zugeordnet werden können, an die früheren Eigentümer bzw. deren legitimierte Erben.

Die Ermittlungen zu der Provenienz des Aquarells in Bundesbesitz
„Landschaft mit Ruine Rauhenstein in Niederösterreich“ von Rudolph von Alt ergaben, dass das Kunstwerk Eigentum des 1938 in Wien lebenden und nach den NS-Rassegesetzen als Jude geltenden Kaufmanns Hugo Victor
Marmorek war und ihm vor seiner Emigration in die USA im Jahre 1938 ungerechtfertigt entzogen wurde.

Hugo Victor Marmorek hatte in einem Schreiben vom 14.06.1949 dem US-amerikanischen Kunstschutz in Deutschland mitgeteilt, dass er in Vorbereitung seiner Emigration bei der damaligen Zentralstelle für Denkmalschutz in Wien einen Antrag auf Ausfuhr von Kunstbesitz gestellt habe. Ihm sei geraten worden, zwei seiner Aquarelle von Rudolph von Alt für die Privatsammlung von Adolf Hitler abzuliefern, um so die Ausfuhrgenehmigung für seine anderen Kunstwerke zu erhalten. Das restituierte Aquarell betitelte er als „Ruine Rauhenstein nahe Baden bei Wien“, signiert R. Alt, 1832. Die weiteren Recherchen ergaben, dass das Kunstwerk durch die Zentralstelle für Denkmalschutz von der Ausfuhr in das Ausland „zurückgestellt“ und nicht mehr freigegeben wurde. Der
Missbrauch staatlicher oder behördlicher Machtbefugnis des NS-Regimes führte demzufolge zu der erzwungenen Ablieferung des Aquarells so
dass der Tatbestand einer ungerechtfertigten Entziehung im Sinne der Rückerstattungsgesetze eindeutig vorliegt.

Über die Online-Veröffentlichung dieser Rechercheergebnisse in der Provenienzdatenbank erhoffte sich die Kunstverwaltung des Bundes Hinweise zum heutigen Aufenthaltsort des ursprünglichen Eigentümers und erreichte dessen Tochter und Enkel.

Quelle: www.bundesverwaltungsamt.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku

Esports World Cup mit Rekord-Preisgeld


Life Changing Prize Money 1920x1080Das höchste Preisgeld in der Geschichte des E-Sports ist richtungsweisend für das anstehende Turnier im Sommer und unterstreicht ein globales, umfassendes Engagement für die Zukunft des kompetitiven Gamings

 Innovatives Format zur Krönung eines sp...


weiterlesen...

VCD kritisiert den Testlauf mit


VCDKöln, den 12. April 2024 Mit Verwunderung wird am kommenden Sonntagnachmittag der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Regionalverband Köln das Spektakel auf der Ost-West-Achse verfolgen, wo ein umstrittener politischer Beschluss umgesetzt werden soll, ...


weiterlesen...

Einstieg in die Mediengestaltungs- oder


logo georg Simon Ohm SchuleIn einigen vollzeitschulischen Bildungsgängen des Georg-Simon-Ohm-Berufskollegs gibt es noch freie Plätze in den Bereichen Mediengestaltung und IT.

Medien- und Informationstechnik sind Schlüsseltechnologien der Zukunft. Die Qualifikationen, die ...


weiterlesen...

222 Jahre Hänneschen-Theater


Ausstellung Hänneschen Puppen in der Kassenhalle der Kreissparkasse Köln Foto KSKAusstellung vom 22. April bis 17. Mai 2024 in der Kassenhalle der Kreissparkasse Köln am Neumarkt

Köln, den 18. April 2024 Das Hänneschen-Theater begeht in diesem Jahr seinen 222. Geburtstag und möchte dieses besondere kölsche Jubiläum mit möglich...


weiterlesen...

Die c/o pop löst üblichen


Moods 30423christianhedel 0793Auch 2024 nutzt die c/o pop für ihre Programmpunkte wieder besondere Locations wie eine Sparkassenfiliale oder eine Bahn der KVB +++ Secret Gig am Donnerstag und weitere Überraschungen +++ Aktivitäten wie Übernachten im Artheater, Bagger-Fahren od...


weiterlesen...

17.05.2024 Frau Wu und Andere Im Fort


IMG 20240311 WA0000Am 17. Mai wird in einem Kölner Fort, dem Fort Paul der Südstadt, gelegen im Volksgarten, eine Gruppenausstellung zu sehen sein, deren besonderes Juwel eine chinesische Künstlerin ist, die vorwiegend mit Wasser arbeitet. Gemeint ist Jiaying Wu, au...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.