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„lose enden“ - Studenten der Alanus Hochschule stellen im Kunstverein Wesseling aus

Timo Thrams Wie lange dauert ein Augenblick FotografieSechzehn Kunststudenten aus der Klasse von Malereiprofessorin Ulrika Eller-Rüter von der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft präsentieren im Kunstverein Wesseling ab dem 2. November unterschiedliche Sichtweisen – teils offen, experimentell, teils figürlich, konkret. Neben den klassischen Gattungen Malerei und Grafik zeigt die Ausstellung auch Arbeiten im Bereich Fotografie, Video und Installation.  

Die Malereiprofessorin Ulrika Eller-Rüter und einige der ausstellenden Studenten werden anwesend sein. Den Besucher erwarten künstlerische Positionen aus verschiedenen Kulturen, unter anderem Weißrussland, Russland, Taiwan, Türkei, Korea und natürlich Deutschland. Die Arbeiten von Elise Schaller, Leonie Florian und Sea Young An laden dazu ein, verschiedene  Zugangsweisen zum Thema Portrait zu vergleichen. Die Zeichnungen von Beate Jakob und Yi-An Chien hingegen führen ins Innere des menschlichen Organismus. Elemente der Landschaft und der Natur inspirieren Hanna Batsiukova, Anna Chulkova, Dilberay Köle, Anna Thinius und Heidrun Wettengl zu experimentellen oder klassischen Kompositionen. „Wie lange dauert ein Augenblick?“ – fragt Timo Thrams im Medium Fotografie. Das Experiment der Bildfindung zeigt Marie Bläsche in ihrem Malerei-Labor. Die Untersuchung zwischenmenschlicher „Räume“ schlägt sich in den Installationen der Ausstellung nieder: bei André Kentenich in der Auseinandersetzung mit dem Bildmotiv des „Hortus Conclusus“, bei Hannah Bielecki in ihrem Globetrotter-Projekt. Die Künstlerin schickt eigene Arbeiten per Post auf Reisen und initiiert mit den Adressaten eine Korrespondenz über Kunstrezeption. Lilian Friese reflektiert in ihrer Arbeit „Stream of Consciousness“ Dimensionen des Bewusstseins und zeigt Relikte aus einer partizipatorischen Aktion. Sie hatte Besucher eingeladen, eine von ihr konzipierte Installation zu betreten, an Schreibmaschinen ihre Assoziationsfäden aufzuschreiben und in ein an Fäden von der Decke hängendes Gedankengeflecht zu integrieren.  

Der Titel der Ausstellung „lose enden“ steht für die Offenheit des künstlerischen Prozesses, die Verschiedenheit der Positionen und auch für die Arbeit der Klasse von Malereiprofessorin Ulrika Eller-Rüter. „Das Fäden spinnen ist hier Konzept“, so Eller-Rüter. Dies beziehe sich auf die biografischen und kulturellen Wurzeln der Studenten, das Crossover der verschiedenen künstlerischen Gattungen und die internationale Vernetzung, die sich in regelmäßigen gemeinsamen Kunstaktionen – unter anderem mit Künstlern aus Polen, Palästina und Südafrika – aber auch in Interventionen im öffentlichen Raum manifestiert. Eller-Rüter und ihren Studenten geht es um „Malerei im Kontext“. Im Mittelpunkt steht die Malerei als Basis für die Suche nach dem eigenen künstlerischen Standpunkt und für die Positionierung des Künstlers im gesellschaftlichen Kontext. „Dies geschieht in einer Wechselbeziehung von Atelierarbeit und Aktivität im öffentlichen Raum, von Drinnen und Draußen“, erläutert Eller-Rüter. 

Bei der Vernissage am 2. November um 16. 00 Uhr wird Johanna Schlenk das Motto der Ausstellung in einer Performance visualisieren, die in Zusammenarbeit mit dem Dramaturgen Bernd Dressen entstanden ist. 

Die Ausstellung ist bis zum 27. November mittwochs, samstags und sonntags jeweils von 15 bis 17 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist frei.
Ausstellungsort: Scheunen-Galerie, Schwingelerweg 44, 50389 Wesseling

Foto: ©Timo Thrams Wie lange dauert ein Augenblick Fotografie