Was die Seele mit dem Herzen macht

Prof. LadwigÜber 70 Vorträge bot die Priener Gesundheitswoche Anfang Mai. Köln-Insight.TV fasst eine Reihe der interessantesten Vorträge zusammen - damit unsere Leser gesund und zufrieden durch den Sommer kommen.

Der Wechselwirkung zwischen Herz und Psyche ging Professor Dr. Karl-Heinz Ladwig von der TU München in seinem Vortrag im Rahmen des ersten Chiemsee Gesundheitsforums „Chiemsee Health Summit“ in der Klinik St. Irmingard auf den Grund. So widmete sich Ladwig der Frage, was eine Arterienverkalkung wohl mit der Psyche zu tun habe?

Schon der Leibarzt von Napoleon Bonaparte habe beobachtet, dass Herzpatienten häufig depressiv, ruhelos, reizbar und ängstlich waren. Ein Infarkt trete vor allem bei akutem Stress oder bei großem Ärger auf. Hier könne man ein um 25 Prozent höheres Risiko konstatieren. Positive Gefühlswallungen hingegen wie Freude erhöhten zwar auch den Puls und den Blutdruck, diese Art der Aufregung gefährde aber keineswegs das Herz, wie Studien gezeigt hätten. Auch ein Beziehungsstreit, der konstruktiv ausgetragen werde, vergrößere nicht die Gefahr eines Herzanfalls.

Schlimme Auswirkungen auf die kardiologische Gesundheit hätte vor allem chronischer Stress. Schwedische Studien belegten, dass die Gefäße von Personen, die viel Ärger auf der Arbeit und Zuhause hatten, in einem deutlich schlechteren Zustand waren als die von Menschen ohne Probleme. Das Immunsystem beispielsweise reagiere nicht nur auf Bakterien, sondern beginne bereits bei einer erhöhten Belastung und Überforderung zu schwächeln. Auch soziale Isolation und Einsamkeit wirke sich negativ auf die Herzgesundheit aus. So hätten Mediziner bereits Ende der 1950er Jahre entdeckt, dass Ehepaare häufig sehr schnell nacheinander verstarben – im konkreten Fall vor allem die Ehemänner nach ihren Frauen.

Depressionen stellten ebenfalls eine erhöhte Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar, wie eine groß angelegte Untersuchung aufgezeigt habe. So könne man heute Symptome wie Energieverlust, Konzentrationsstörungen, Kraftlosigkeit, Schlaflosigkeit und vitale Erschöpfung als Frühzeichen eines drohenden Herzinfarktes werten. Es sei aufgefallen, dass sich bei vielen Patienten Verhaltensweisen wie sozialer Rückzug und Verschlossenheit rund sechs Monate vor dem Infarkt häuften. „Sie fühlten sich oft schuldig und machten sich Vorwürfe, nicht mehr so leistungsfähig wie früher zu sein“, so Professor Ladwig. Auf der Suche nach Anerkennung würden sie dann meist noch mehr arbeiten.

Die schlechtesten Prognosen erzielten depressive Personen aus der unteren sozialen Schicht. Sie neigten zu ungesundem Verhalten wie Rauchen und ernährten sich eher ungesund. Aufgrund ihrer gedrückten Stimmungslage hätten sie zudem meist keinen Elan, sich aufzuraffen und das gesundheitsförderlich Nötige zu tun. Zu viel Gewicht alleine verursache noch keine Erhöhung des Infarktrisikos. „Glückliche Übergewichtige besitzen eine geringere Gefährdung als depressive Dickleibige, deren Prognose ist ungleich schlechter“, differenzierte Ladwig. Um das Stimmungstief einzudämmen, sei bekanntermaßen moderat betriebener Sport gut. Als besonders heilsam und vorbeugend könne man Liebe und Zuneigung nennen. So habe man während einer Laborstudie festgestellt, dass eine bestimmte Gruppe von Kaninchen nicht an Arteriosklerose erkrankte – nämlich die, die täglich von ihrer betreuenden Assistentin gestreichelt wurden.

Quelle: Petra Wagner / www.text-fabrik.de

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