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9./10. August 2013 Hiroshima- und Nagasakitage Köln

hiroschimaIn seiner Rede in Berlin bot Präsident Obama dem Präsidenten Putin Gespräche über weitere Schritte zur atomaren Abrüstung an. Das ist begrüßenswert, aber nicht genug.

Die bisherige Politik der atomaren Abschreckung führt dazu, dass Staaten, die sich bedroht fühlen, ihrerseits Atomwaffen entwickeln: Indien Pakistan, Nordkorea, Israel und vielleicht demnächst der Iran. Damit ist die nukleare Nichtverbreitung gescheitert. Deshalb unterstützt atomwaffenfrei. jetzt die Internationale Kampagne, Atomwaffen durch einen juristisch verbindlichen Vertrag weltweit zu ächten, wie es bereits bei anderen Massen-vernichtungswaffen geschah. Der Vertrag sieht vor, bei der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags im Mai 2015, eine internationale Nuklearwaffenkonvention auf den Weg zu bringen. Die Entwicklung, der Besitz und der Einsatz von Atomwaffen wird dadurch zu einem internationalen Verbrechen erklärt. Die für Europa und auch für Deutschland vorgesehene Modernisierung der Atomwaffen läuft jedem Abrüstungsplan zuwider und kostet unnötig viel Geld.

Fr. 9. August 2013, 17 Uhr vor dem Kölner Dom
Kundgebung „Atombombenfrei. Jetzt!“
Moderation: Harald Fuchs Friedensbotschaft von Kazuo Soda, Überlebender von Nagasaki
Rede: Leutnant Christian Neumann, Darmstädter Signal
Grußwort: Bezirksbürgermeister Andreas Hupke
Musik: Klaus der Geiger, Blue Flower
Ton und Technik: Music & Light - Hans-Peter Schenk Pulheim – Stommeln

Sa. 10. August 2013, 15 Uhr
Gedenken der Opfer am Mahnmal „Atomwaffen abschaffen“ im Hiroshima-Nagasaki-Park.
Gesang: Japanischer Friedens-Chor "Kono Tomoshibi", übersetzt: "Dieses Licht" Anschließend Picknick.

Haben wir denn schon wieder vergessen, wie viele Atomwaffen weltweit ständig in Alarm-bereitschaft gehalten werden? Denken wir denn überhaupt noch darüber nach, dass immer mehr Staaten Atomwaffen besitzen, und dass die Nato Atomwaffen umfassend modernisiert? Sie ergänzt ihr Atomwaffen-programm außerdem noch mit einem Raketenabwehr Schild (Missile Defense System“) und heizt damit das kostspielige Wettrüsten weiter an. Die Idee dahinter ist schon gar nicht mehr die Abschreckung, sondern die Einsetzbarkeit von Atomwaffen.

hiroschima1Neun Länder besitzen zusammen rund 19.000 Atom- waffen. Etwa 2.000 werden von den USA und Russland in höchster Alarmbereitschaft gehalten, d.h. sie sind innerhalb von Minuten einsatzbereit.

In Europa befinden sich noch rund 180 „taktische“ Atombomben, die die USA der NATO zur Verfügung stellen, ca. 20 in Büchel. Obwohl sich die Regierungskoalition 2009 für den Abzug dieser Atomwaffen ausgesprochen hat, wurde im Mai 2012 auf Verlangen der USA die Modernisierung der in Büchel gelagerten Atomsprengköpfe geplant.

Der Protest dagegen organisiert sich: Am 11./12. August 2013 sind am Atomwaffenstandort Büchel eine 24 Std. Musikblockade sowie eine Mahnwache geplant. Die offene Musik- und Aktionsgruppe Lebenslaute zum Beispiel wird klassische Musik vortragen. Zugesagt haben aber auch Nina Hagen, die drei Musiker Wareika aus Hamburg, sowie „Klaus der Geiger“ aus Köln und viele andere.

Die Bundestagswahl nutzen: Überzeugen Sie Ihre Bundestagskandidaten, die Stationierung der modernisierten Atomwaffen abzulehnen. Zum zweiten Jahrestag der von einem Erdbeben ausgelösten Atomkatastrophe vom 11. März 2011 in Japan legt die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW eine quantitative Abschätzung der „Gesundheitlichen Folgen von Fukushima“ vor. Der Bericht von Henrik Paulitz, Dr. Winfrid Eisenberg und Reinhold Thiel dokumentiert besorgniserregende Befunde, die schon jetzt, nur zwei Jahre nach dem Super-GAU sichtbar werden

In Hamburg geriet am 1. Mai 2013 der Atomfrachter „Atlantic Cartier“ in Brand. Es ist ein Skandal, dass regelmäßig radioaktives Material im Hamburger Hafen und auch anderswo umgeschlagen wird. Vergessen die Politiker, dass Atom tödlich ist?

Der Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV) aus dem Jahr 1968, dem auch Deutschland beigetreten ist, verpflichtet die Kernwaffenstaaten (USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China) zur vollständigen nuklearen Abrüstung und vereinbart die Zusammenarbeit der Vertragspartner bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Drei Staaten sind nicht Mitglied geworden: Indien, Pakistan und Israel.

Arbeitskreis Hiroshima-Nagasaki, V.i.S.P. U. Forner, AK Hiroshima-Nagasaki c/o Friedens-bildungswerk, Obenmarspforten 7-11, 50776 Köln, Spendenkonto Sparda Bank West DG, Kto.Nr. 4157230, Bankleitzahl 37060590 Stichwort: Atomwaffen abschaffen.