Tierschutzfall Milchkuhhaltung in Deutschland – TASSO e.V. fordert Konsequenzen

Tasso logoAnlässlich der am Montag von der ARD ausgestrahlten Sendung „Verheizt für billige Milch – Das Leiden der deutschen Turbokühe“ fordert die Tierschutzorganisation TASSO e.V. eine grundlegende Abkehr von der extremen Hochleistungszucht in der Milchkuhhaltung sowie den tierschutzwidrigen Haltungsformen.

„Kühe als Wiederkäuer können die für eine übermäßige Milchproduktion erforderliche Stoffwechselleistung nicht erbringen“, sagt Mike Ruckelshaus, Leiter Tierschutz Inland bei TASSO. „Die Tiere leiden nicht nur an nutzungsbedingten lebensbedrohlichen Stoffwechselstörungen, sondern auch an schmerzhaften Euter- und Klauenerkrankungen.“ Zudem würden die großen Euter die Kühe beim Gehen, Liegen und Aufstehen behindern. Bereits nach durchschnittlich 4,7 Lebensjahren seien Milchkühe völlig ausgezehrt und kämen zum Schlachthof. Auch die Kälber als „Nebenprodukt“ der Milchkuhhaltung gehörten zu den Leidtragenden in diesem gnadenlosen System, das auf die einseitige Ausbeutung der Tiere ausgerichtet ist.

„Die extreme Hochleistungszucht von Nutztieren erfüllt zudem faktisch den Tatbestand der Qualzucht nach §11b Tierschutzgesetz“, so Mike Ruckelshaus weiter. Dieser wurde jedoch bislang mangels auf landwirtschaftlich genutzte Tiere bezogener Gutachten nicht angewendet. „Hier ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefordert, entsprechende geeignete Gutachten zur Umsetzung des §11b Tierschutzgesetz zu erstellen“, so Mike Ruckelshaus.
Ferner sieht TASSO bei der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung dringenden Novellierungsbedarf, da diese bisher keine Regelungen für die Haltung erwachsener Rinder enthält.

Auf EU-Ebene hat TASSO bereits im November 2013 zusammen mit den Organisationen „Compassion in World Farming“ (CIWF) und „World Society for the Protection of Animals" (WSPA) in Brüssel 293.511 Unterschriften übergeben, um die Einführung gesetzlich geregelter Mindeststandards für die Haltung von Milchkühen im Rahmen einer EU-Tierschutzrichtlinie zu erreichen, die unter anderem Freilauf vorsieht und Anbindehaltung verbietet.

„Die leider auch in Deutschland immer noch in etwa 25 Prozent der Betriebe praktizierte Anbindehaltung von Rindern zwingt die Tiere zur fast völligen Bewegungslosigkeit“, weiß Mike Ruckelshaus. Weitere elementare Bedürfnisse wie das normale Fortbewegungs-, Ruhe-, Komfort-, Nahrungsaufnahme- und Sozialverhalten könnten die Tiere bei dieser Haltungsform gar nicht ausleben.

Da der Bund bezüglich eines Ausstiegs aus der Anbindehaltung bisher noch nicht tätig wurde, hat TASSO e.V. aktuell zusammen mit sieben weiteren Tierschutzorganisationen diese Forderung auf Länderebene eingebracht.

© Copyright TASSO e.V.

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