Man Ray – L.Fritz Gruber Archiv. Das besondere Archiv einer außergewöhnlichen Beziehung vom 31.Januar–5.Mai 2013 im Museum Ludwig Köln

Fraser Man Ray photokina

Vortrag von Herbert Molderings anlässlich der Ausstellung „Man Ray -  L. Fritz Gruber Archiv“ sowie zum Abschied von Prof. Bodo von Dewitz.
Mit einer Würdigung für Herrn Prof. Bodo von Dewitz durch Prof. Martin Warnke.

Nach 28 Jahren am Museum Ludwig, zunächst als Leiter des Agfa-Foto-Historama im Museum Ludwig/Wallraf-Richartz-Museum, dann als Leiter der Fotografischen Sammlungen und stellvertretender Direktor des Museum Ludwig, geht Prof. Dr. Bodo von Dewitz Ende März 2013 in den Ruhestand. Seine letzte Ausstellung für das Museum Ludwig ist nun « Man Ray – L. Fritz Gruber Archiv. Das besondere Archiv einer außergewöhnlichen Beziehung », die vom 31. Januar bis 5. Mai im Grafischen Kabinett des Museum Ludwig zu sehen ist.

Aus diesem Anlass hält Herbert Molderings den Vortrag Gegen den Strich gebürstet. Man Ray und die Fotografie des Surrealismus

In dem Essay Der Surrealismus und die Malerei hatte André Breton 1925 die Anforderung der surrealistischen Ästhetik an das visuelle Bild klar formuliert: „Um der grundlegenden Überprüfung der Werte der Wirklichkeit zu genügen […], wird sich das Bildwerk auf ein rein inneres Vorbild beziehen, oder es wird gar nicht erst sein“. Wie sollte die Fotografie diesem Anspruch genügen, wo sie doch aus technischen Gründen nichts anderes als die äußere, physikalische Welt abbilden kann? Die paradigmatischen Lösungen zur Beantwortung dieser Frage stammen von dem amerikanischen, seit 1921 in Paris tätigen Maler und Fotografen Man Ray. Durch den systematischen „Missbrauch des Mediums“ gelang es ihm, Fotografien einer imaginären Wirklichkeit hervorzubringen. Dabei verfolgte er im Wesentlichen drei ästhetische Strategien: 1. die Literarisierung der Fotografie 2. die Inszenierung des fotografischen Objekts 3. die Okkultation des fotografischen Realismus.

Herbert Molderings ist freier Autor und Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum.

Dieser Abend ist auch ein Dankeschön für Prof. Dr. Bodo von Dewitz. Das Museum Ludwig verdankt ihm nicht nur zahlreiche Ausstellungshighlights – hier seien nur exemplarisch Art Spiegelman, Sternstunden des Glamour, La Bohéme, Chargesheimer genannt – sondern vor allem auch den Erwerb wichtiger fotografischer Sammlungen für das Haus: Allen voran die Sammlung AGFA, aber auch die Sammlung Robert Lebeck, die Fotografien von Ursula Schulz-Dornburg, das Archiv Reisewitz (fotoform), die Sammlung Daniela Mrazkowa und zuletzt das Man Ray-L. Fritz Gruber Archiv.

Der Vortrag wird gemeinsam veranstaltet von den Freunden und der Fritz Thyssen Stiftung.
Zeit: Donnerstag, 31. Januar, 19 Uhr
Ort: Kino im Museum Ludwig (Vortragssaal), 1. Etage
Eintritt: 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro

 

Seit 1911 arbeitete Man Ray (1890-1976) in New York als Maler und Bildhauer. Er gilt als einer der ersten abstrakten Maler der USA, der früh enge Kontakte mit der Avantgarde der europäischen Kunst suchte. Seit 1915 befasste er sich mit der Fotografie, arbeitete als Filmemacher und Maler und wurde 1917 Mitbegründer der New Yorker Dada-Sektion. In Paris fand er ab 1921 Anschluss an die Surrealisten, nahm aber in der folgenden Zeit auch häufig kommerzielle Aufträge für Mode- und Porträtfotografien an. Zu Kriegsbeginn ging er in die USA zurück und kehrte erst 1951 nach Paris zurück. L.Fritz Gruber suchte und fand in den 1950er Jahren Kontakt zu Man Ray, mit dem er und seine Frau Renate bis zu dessen Tod eine langjährige Freundschaft pflegte. Aufgrund dieser persönlichen Beziehung ist eine Sammlung von Arbeiten, Archivalien, Korrespondenzen, Objekten und signierten Ausstellungspublikationen entstanden. Im September 2012 konnte das Museum Ludwig dank der Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Kunststiftung NRW dieses Man Ray-Archiv von Renate und L.Fritz Gruber erwerben. Eine große Besonderheit bildet ein Konvolut von 50 Repro-Kontaktabzügen mit Porträts von Lee Miller, Jean Cocteau, Max Ernst, Pablo Picasso, Dora Maar und vielen anderen der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts; denn diese hat Man Ray eigenhändig mit „Evaluationszahlen“ seiner persönlichen Wertschätzung bedacht. Außerdem erhält die Sammlung eine Reihe von 37 Kontaktabzügen von Rayographien Man Rays, die für die Man Ray-Forschung von größter Bedeutung sind.

Diese persönliche und außergewöhnliche Sammlung eines der größten Fotokünstler des 20. Jahrhunderts wird in Kombination mit Porträtfotografien Man Rays aus der Sammlung des Museum Ludwig, die schon 1977 von L. Fritz und Renate Gruber erworben werden konnte, im Grafischen Kabinett präsentiert. Kurator der Ausstellung: Bodo von Dewitz

Pressegespräch: Donnerstag, 31. Januar, 13 Uhr
Ab 14 Uhr ist die Ausstellung geöffnet.


Museum LudwigMuseum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln

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