Trägt Videoüberwachung am Kölner Hauptbahnhof eine Mitschuld an den Vorfällen?

piraten kölnDie sexistischen und kriminellen Übergriffe am Neujahrswechsel im Bereich des Kölner Hauptbahnhofes gegen Frauen sind unerträglich. Das Schlimme daran, sie waren vermeidbar, wenn Personaleinsparungen zugunsten von trügerischer Videoüberwachung eine Rolle gespielt haben sollte.

Der gesamte Bereich in und um den Kölner Hauptbanhnhof sowie die Vorplätze im Bereich Breslauer Platz und Dom werden durch Videokameras der DB auf ihren Flächen überwacht. Schon seit Jahren wird dieses Instrument mit dem Argument der Terror- und Kriminaltätsbekämpfung unter hohem finanziellen Einsatz angewendet. Geschätzte 80 Kameras am Hauptbahnhof (1) und viele weitere in angrenzenden Bereichen der KVB (2) tragen allerdings weder zu mehr Sicherheit noch zu einer erhöhten Aufklärungsquote bei. Das macht die jetzige Hilflosigkeit bei der Datenauswertung klar - denn man erkennt... fast nichts. Das Problem ist bekannt. Ganz offensichtlich ist Videoüberwachung zur Prävention und Aufklärung gescheitert. Videokameras verhindern keine Straftaten und helfen Opfern nicht. Videoüberwachung schreckt Täter nicht von der Begehung von Straftaten ab, ganz gleich ob diese in kleinen oder großen Gruppen agieren. Eine Untersuchung im Auftrag der Berliner Verkehrsbetriebe kommt zu dem Ergebnis, durch Videoüberwachung sei „keine Veränderung der Sicherheitslage in der Berliner U-Bahn zu erwarten.“ Viele weitere nationale und internationale Sudien beweisen dies nachdrücklich.

Unabhängig von ihrem fragwürdigen Nutzen haben sie allerdings starken Einfluß auf unser subjektives Sicherheitsgefühl und den Personaleinsatz von Sicherheitskräften. Kameras gaukeln uns eine erhöhte Sicherheit vor, die es offensichtlich im Ernstfall nicht gibt. Die hohen Kosten von Videoüberwachungssystemen binden Mittel, die dann für sinnvolle Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Lebensqualität fehlen. Videoüberwachungssysteme werden zum Anlass genommen, Personal einzusparen. Wirkliche Prävention geschieht aber nur durch Präsenz von Personal und Polizei. Einsparungen zugunsten von Videoüberwachung können also eine Mitschuld an den Vorgängen an Neujahr tragen.
Thomas Hegenbarth, Sprecher der Piratengruppe im Rat: "Sofern der Personaleinsatz in den vergangenen Jahren in und um den Kölner Hauptbahnhof zugunsten von Videoüberwachung zurück gefahren wurde, wollen wir hier klare Aussagen durch die DB und der Kölner Polizei. Eine Mitverantwortung für die Vorfälle durch die trügerische Einbildung von Sicherheit dank Videoüberwachung und mögliche Einsparungen beim Wachpersonal muss ausgeschlossen werden."

(1) http://www.ksta.de/koeln/videoueberwachung-in-koeln-unter-staendiger-beobachtung-der-kameras,15187530,29288296.html

(2) https://www.piratenpartei-koeln.de/wp/wp-content/uploads/2014/10/Beantwortung-Anfrage-Video%C3%BCberwachung-der-KVB.pdf

Quelle: https://www.piratenpartei-koeln.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku in Köln

Köln-Niehl/Riehl: Gesamtinstandsetzung


stadt Koeln LogoIm Zuge der Gesamtinstandsetzung der Mülheimer Brücke arbeitet die Stadt Köln auf dem Brückenzug oberhalb des Kuhweg im Bereich der linksrheinischen Deichbrücke. Die zusammengeschweißten Brückensegmente des neuen Überbaus werden auf die bereits er...


weiterlesen...

Charityveranstaltung zur Unterstützung


Sascha Dahl LOVEAm 29. Mai 2024, hat sich der Kölner Popart Künstler, Sascha Dahl die Ehre im Wasserturm Hotel Cologne erwiesen, sein Kunstwerk namens „Love“ der Aidshilfe Köln e. V. aus unterstützerischer Motivation zur Verfügung zu stellen, denn diese ist wohl ...


weiterlesen...

Musikalischer Genuss für den guten


kath jugendagenturKöln, 23.05.2024. Am 08. Juni 2024 laden der Diözesanrat und die KJA Köln zu einem besonderen musikalischen Ereignis ein. Beim 2. Charity-Konzert präsentieren das Orchester der Kölner Verkehrs-Betriebe Dreier und die Domsingschule eine einzigartig...


weiterlesen...

Wahlbriefe schnellstmöglich


stadt Koeln LogoZur Europawahl am kommenden Sonntag, 9. Juni 2024, hat die Stadt Köln bisher mehr als 262.000 Wahlscheine für die Briefwahl ausgestellt. Aber erst von 188.400 Wähler*innen sind die Wahlbriefe mit ihrer abgegebenen Stimme wieder beim Wahlamt eingeg...


weiterlesen...

23.05.2024 ARTIST TALK - Ausstellung


Einladungskarte Cindy Dumais Dragonfly legs  2021 Bild Cindy DumaisDie Gruppenausstellung „Materialities“ versammelt die Künstler*innen Julien Boily, Cindy Dumais, Amélie Laurence Fortin, Vincent Hinse und Mathieu Valade der Künstlergruppe AMV (Art / Mobilité / Visibilité) aus Kanada

In unserem thematischen Ausst...


weiterlesen...

Auszeichnung der "Botschafterinnen und


bPb LogoEhrung am Tag des Grundgesetzes in Berlin // In Anwesenheit der Parlamentarischen Staatssekretärin im BMI Rita Schwarzelühr-Sutter und bpb-Präsident Thomas Krüger 

Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb zeichnete am heutigen 23. Mai 2024 se...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.