Neubau des Campus Deutz der TH Köln: Stilbildende Architektenwettbewerbe für die beiden ersten neuen Gebäude

Hörsaalzentrum Heide RenderingZwei Architektenwettbewerbe hatte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW, Niederlassung Köln, in enger Abstimmung mit der TH Köln und der Stadt Köln für die ersten beiden Ersatzneubauten am Campus Deutz der TH Köln ausgelobt. Nun stehen die Ergebnisse in den jeweils zweistufigen Verfahren fest: Das Preisgericht konnte drei Preise bzw. zwei Preise und eine Anerkennung aussprechen.

„Wir haben zwei äußerst spannende und anspruchsvolle Wettbewerbe erlebt, in dem tolle Ideen vorgestellt wurden. Auf dem Weg zu einem neuen Auftritt unserer Hochschule in der Stadt konnten wir unser Selbstverständnis anhand der Siegerentwürfe visuell konkretisieren. Die Entscheidungen setzen den Takt für weitere bauliche Entwicklungen und Akzente für deren gestalterische Ausformung“, unterstreicht Prof. Dr. Stefan Herzig, Präsident der TH Köln. „Der Wettbewerb stellt einen Meilenstein im bisherigen Projektverlauf dar. Nach einer langen Projektentwicklungsphase überschreiten wir die Schwelle zur Planungsphase. Weiterhin gilt es nun, um das bestmögliche Ergebnis für die Hochschule und somit für den Campus Deutz zu ringen“, sagt Mirja Montag, ständige Vertreterin der Niederlassungsleitung Köln des BLB NRW.

Gebäude A: Mischnutzung für Fakultäten und Verwaltung
Für das erste neue Gebäude (Gebäude A) hat das Preisgericht drei Preise zuerkannt: Mit einem Preisgeld von 36.000 Euro (netto) wurde der Entwurf von wulf architekten gmbh, Stuttgart, ausgezeichnet; der zweite Preis (27.000 Euro, netto) ging an Schuster Architekten, Düsseldorf. Den dritten Platz, dotiert mit 18.000 Euro (netto), belegt das Büro Riepl Riepl Architekten ZT GmbH, Linz (Österreich). Das Verfahren war als beschränkter Wettbewerb mit zwei Bearbeitungsphasen ausgelegt: In Phase 1 konnten sich 30 Architekturbüros beteiligen. Davon wurden sieben zur Weiterbearbeitung in Phase 2 aufgefordert. Neben den Preisgeldern erhielten alle sieben Teilnehmer der zweiten Bearbeitungsphase anteilig ein Bearbeitungshonorar von 12.714,29 Euro (netto).

Gemeinsam mit der Hochschulbibliothek sowie dem Parkhaus P1 umschließt das Gebäude A als Ensemble den zentralen Campusplatz von Süden. Mit seiner Lage zum Deutzer Ring ist es ein wichtiger Baustein im architektonischen Bild der Stadt. Es soll verschiedenen Nutzergruppen dienen: So gibt es Raum für Fakultäten, Hochschulverwaltung, Campus IT und externe Nutzerinnen und Nutzer. Auch das Archiv der Hochschulbibliothek und die Technikzentrale für den gesamten neuen Campus werden hier untergebracht.

Neben der Konzeption des Gebäudes sollte auch das Parkhaus mit 350 Stellplätzen mitgeplant werden. Zudem war die gestalterische Einbindung der Bibliothek in das Gesamtgebilde des Neubaus mit zu bedenken. Das Gebäude soll insgesamt 7.370 m² Nutzungsfläche umfassen, verteilt auf bis zu sechs Ebenen.

Gebäude B: Neues Hörsaalzentrum
Für das geplante Hörsaalzentrum (Gebäude B) hat das Preisgericht den Entwürfen des Büros Staab Architekten GmbH, Berlin, sowie Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt, jeweils ein Preisgeld von 29.250 Euro (netto) zugesprochen. Eine mit 6.500 Euro (netto) dotierte Anerkennung ging an Caramel Architekten zt-gmbh, Linz (Österreich). Der Wettbewerb wurde – wie bei Gebäude A – als beschränkter Wettbewerb mit zwei Bearbeitungsphasen ausgelobt. Neben den Preisgeldern erhielten die acht Teilnehmer der zweiten Phase anteilig ein Bearbeitungshonorar von 6.250 Euro.

Das Hörsaalzentrum wird auf dem Campus ein neuer zentraler Anlaufpunkt sein; zugleich definiert es als lebendiger und offener Ort die neue Adresse der Hochschule an deren Nordeingang. Als erstem Realisierungsbaustein kommt diesem Gebäude und seiner Ausstrahlung auch für die weitere Entwicklung des neuen Campus eine besondere Bedeutung zu. Insgesamt 3.450 m² Nutzungsfläche sind für zentrale Lehrflächen, studentische Arbeitsräume sowie Räume der Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung und der Hochschulverwaltung vorgesehen. Die Gebäudehöhe ist auf maximal 22 Meter festgelegt.

Projekt von langer Dauer
Prof. Dr. Rüdiger Küchler, Vizepräsident für Wirtschafts- und Personalverwaltung der TH Köln sagt: „In zwei ausgezeichneten Wettbewerben wurden uns starke Entwürfe präsentiert, die die Erwartungen der TH Köln an die zukünftige Entwicklung des Campus Deutz sehr gelungen aufgreifen. Jetzt hoffen wir, dass wir gemeinsam mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW die Planung und Realisierung des ersten Bauabschnitts zügig vorantreiben können.“

Darauf setzt auch die Stadt Köln: „Dieser gesamte Wettbewerb ist als erster Baustein die Initialzündung, denn die prämierten Entwürfe sind stilbildend für den neuen Campus Deutz. Das gilt vor allem für das Hörsaalgebäude, das als Entree für den Campus mit einem einladenden Gesicht zur Deutz-Kalker Straße zeigt. Für die Stadtentwicklung ist die Neugestaltung des Campus Deutz sehr bedeutsam. Daher ist die Stadt Köln sehr erfreut, dass das Projekt jetzt Fahrt aufgenommen hat. Wir werden die TH Köln bei der Umsetzung weiterhin und umfassend unterstützen“, betont Anne Luise Müller, Leiterin des Stadtplanungsamts der Stadt Köln. Im nächsten Schritt beginnen nun die Verhandlungsgespräche zwischen dem BLB NRW Niederlassung Köln und den prämierten Architekturbüros.

„Der gesamte Wettbewerb war ein bemerkenswerter und langer Prozess, in dem wir, sprich die teilnehmenden Architekturbüros und Jurymitglieder, vor einer herausfordernden Situation standen: die besten Lösungen zu finden für einen langen Nutzungszeitraum, die vor allem die Weiterentwicklungen der Lehre mitberücksichtigen. Es war eine sehr intensive, konstruktive Zusammenarbeit, bei der das Ringen um die Inhalte im Vordergrund stand“, betont Prof. Andreas Theilig, Vorsitzender des Preisgerichts.

Für die Modernisierung des Campus Deutz der TH Köln durch sukzessiven Neubau stellt das Land NRW 280 Millionen Euro bereit. Gebaut wird nach dem städtebaulichen Masterplan, der auf dem 2012 abgeschlossenen städtebaulichen Wettbewerb basiert und vom BLB NRW gemeinsam mit der TH Köln und der Stadt Köln verabschiedet worden ist. Gebaut werden soll in drei Bauphasen. Eine hohe Qualität in der Lehre auch über den langen Zeitraum der Bautätigkeit zu bieten, hatte bei den Planungen Priorität. Deshalb steht das Hörsaalzentrum mit flexibel veränderbaren Raumgrößen im Mittelpunkt des ersten Bauabschnitts. Die Baumaßnahmen werden nach derzeitigem Stand 2023/2024 starten.

Bis zum 20. Dezember 2018 werden die Wettbewerbsergebnisse im Foyer des Campus Deutz präsentiert. Diese steht Hochschulangehörigen und allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Das Foyer ist geöffnet von 8 Uhr bis 23 Uhr.

Quelle: www.th-koeln.de
Foto: Rendering des Entwurfs für das Hörsaalzentrum, für den die Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH einen von zwei zweiten Preisen erhielt. (Rendering: Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH)

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