Stadtgespräch Klimaschutz - OB-Kandidaten-Diskussion zum Klimaschutz in Köln

02Stadtgespraech KlimaschutzKöln, 6. August 2015: Auf Einladung des Kompetenzteams KlimaBildung Köln kamen rund 80 Klimaexpertinnen und -experten sowie interessierte Bürger am Mittwochabend ins Bürgerzentrum Ehrenfeld. Mit den Kölner Oberbürgermeister-
Kandidaten Henriette Reker (parteilos) und Jochen Ott (SPD) diskutierten sie die zukünftigen Schwerpunkte eines aktiven und nachhaltigen Klimaschutzes in Köln.

Mehr als zwei Stunden lang stellten sich Henriette Reker und Jochen Ott den kritischen Fragen des Kompetenzteams KlimaBildung Köln und der gut informierten Gäste. Bei der von Julitta Münch (ARD, WDR) souverän und mit Übersicht moderierte Podiumsdiskussion blieb kaum ein Aspekt des lokalen Klimaschutzes unberührt. Beide OB-Kandidaten mussten Farbe bekennen, welche Lösungen sie im Falle ihrer Wahl in der Domstadt konkret umsetzen werden.

Klimaschutz braucht Bürgerbeteiligung
Für Henriette Reker, amtierende Beigeordnete für Soziales, Integration und Umwelt der Stadt Köln, bietet das Oberbürgermeisteramt die Chance, das bestehende Klimaschutz-Engagement der Stadt weiter zu entwickeln. „Wir haben nicht alle Ziele erreicht und entsprechenden Nachholbedarf. Köln soll eine ‚grüne Metropole‘ werden. Dafür möchte ich erfolgreiche Projekte wie SmartCity Cologne ausbauen, vor allem aber die Kooperation zwischen Stadt, Bürgern, Initiativen und der Wirtschaft effizienter gestalten“, so Reker. Insgesamt müssten mehr Haushaltsmittel in klimaschutznahe Projekte fließen. „Klimaschutz vor Ort rechnet sich, denn nur so bleibt Köln attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort.“

03Stadtgespraech KlimaschutzJochen Ott setzt Prioritäten bei den Themen Verkehr und Wohnen. Köln wachse rasant. Klimaschutz müsse daher fester Teil einer bürgerfreundlichen Stadtentwicklung sein. „Wir brauchen dringend einen Ausbau des Bahn-, Bus und Fahrradverkehrs von den Kölner Außenbezirken in die City. Sonst ist keine entlastende Verkehrswende zu schaffen. Zur Planung neuen Wohnraums müssen ausgleichende Grünflächen berücksichtigt werden – und sei es auf Dächern. Auch die energetische Sanierung von Wohnraum bleibt wichtig, sie muss für die Mieter aber sozial verträglicher gestaltet werden“, sagt Ott. Einig waren sich beide Kandidaten in punkto Bürgerbeteiligung bei Klimaschutzfragen. Einen echten Interessenausgleich, etwa bei Bauprojekten, könne es nur geben, wenn die Kölnerinnen und Kölner möglichst frühzeitig und gleichberechtigt eingebunden werden.

Engagement rechnet sich
Auch Dr. Brigitte Jantz vom Kölner Institut Natur & Kultur, Koordinatorin des Kompetenzteams KlimaBildung Köln und Organisatorin des Stadtgesprächs, benannte Wünsche an die beiden OB-Kandidaten: „Die Wahl eines neuen Stadtoberhaupts bietet immer auch die Chance eines Neuanfangs. Wir wünschen uns, dass die neue Oberbürgermeisterin oder neue Oberbürgermeister sich engagiert und offensiv für den Klimaschutz vor Ort einsetzt. Klimaschutzbelange sollten zudem finanziell viel stärker berücksichtig werden, als das bislang der Fall war. Rein wirtschaftlich gesehen reduziert jeder heute durch die Stadt in den Klimaschutz investierte Euro die viel höheren Folgekosten bei Nichtinvestition.“

Angebot zur Kooperation
Die Klimaschutz-Ziele Kölns seien durchaus ambitioniert – so habe sich die Stadt nach Vorgaben des ‚Europäischen Bürgermeisterkonvents’ verpflichtet, bis 2020 die Energieeffizienz und den Anteil an erneuerbaren Energien um 20 Prozent zu steigern und gleichzeitig die CO2-Emissionen um 20 Prozent zu reduzieren. Bis 2030 sollen die Pro-Kopf-Emissionen in Köln gegenüber sogar um die Hälfte zurückgehen. „Bis dahin muss noch viel passieren. Wir erwarten nach der Wahl nicht nur neuen Schwung – sondern auch die tatkräftige Umsetzung sinnvoller Maßnahmen und gemeinsame Schritte zum attraktiven, gelebten Klimaschutz in Köln“, so Dr. Jantz. Dabei boten die Akteure des Kompetenzteams KlimaBildung dem zukünftigen Stadtoberhaupt ihre Unterstützung an. „Wir haben hier heute Abend das geballte Klimaschutz-Fachund -Praxiswissen der Stadt versammelt. Gerne können Sie nach der Wahl auf unsere Kompetenzen zurückgreifen“, sagte Dr. Brigitte Jantz.

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Veranstalter des Stadtgesprächs ist das Kompetenzteam KlimaBildung Köln.
Das interdisziplinäre Netzwerk aus Bildungsexperten, Verbraucherschützern, Kultur- und Medienschaffenden sowie Vertretern der Stadt und Stadtwerke Kölns wurde 2010 gegründet, um stadtgemeinschaftlich das umfassende „Klimaschutz-Bildungskonzept für Köln“ zu entwickeln. Seither liegt der Fokus der gemeinsamen Aktivitäten in der Realisierung ausgewählter Maßnahmenempfehlungen zum handlungsorientierten Klimaschutz im Alltag im Sinne einer generationenübergreifenden Bildungs-, Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit. Koordiniert wird das Kompetenzteam vom Kölner Institut Natur & Kultur, gefördert durch den KlimaKreis Köln aus Mitteln der RheinEnergie AG.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.klimabildung-koeln.de

Quelle Text: ©NETZWERK e.V. Soziale Dienste und Ökologische Bildung
Quelle Fotos: ©Natur & Kultur/Hacky Hagemeyer
Bild oben: OB-Kandidaten für den Klimaschutz: Henriette Reker und Jochen Ott stellten sich den Fragen von Moderatorin Julitta Münch (Mitte).
Bild unten: Brigitte Jantz vom Kölner Institut für Ökologische Forschung und Bildung „Natur & Kultur“ (Mitte), hatte die Kölner Oberbürgermeisterkandidaten Henriette Reker und Jochen Ott zur Podiumsdiskussion zum Thema Klimaschutz eingeladen.

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