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1. Köln-Istanbul-Festival: Gezi Soul - Die Freiheit der kulturellen Vielfalt

Gezi Soul Köln-Istanbul-Festival 011Köln-Ehrenfeld. Das 1. Köln-Istanbul-Festival startet am 17. September unter dem Motto „Gezi Soul“ in Ehrenfeld unter der Schirmherrschaft von Bezirksbürgermeister Josef Wirges und mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Köln sowie der Kunststiftung NRW. Vier Ehrenfelder Institutionen (artheater, Clubbahnhof Ehrenfeld, Nachtigall und Arkadas Theater – Bühne der Kulturen) haben sich vor sechs Monaten zusammengeschlossen, um einen soziokulturellen Austausch in Gang zu setzen. Den Impuls für diese Bewegung gaben die Proteste im Istanbuler Gezi-Park im vergangenen Jahr. Dort wurden friedliche Proteste von Naturschützern gegen die Bebauung einer der wenigen öffentlichen Grünflächen am Taksim-Platz gewalttätig niedergeschlagen. Daraus ergab sich eine landesweite Protestwelle für mehr Demokratie in der Türkei. Das führte zu einer großen Akteptanz in der türkischen Zivilgesellschaft und in der weltweiten Aufmerksamkeit. Die Initatoren sind der Auffassung, dass Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt, kulturelle und politische Kommunikation, Integration und Gewaltfreiheit Grundlage dafür ist, die Zeit des friedlichen Zusammenlebens und Zusammenwachsens in der Welt fortführen zu können. Das Ziel des Festivals ist ein künstlerischer Austausch zwischen den beiden Partnerstädten Köln und Istanbul.

Das Festival startet im artheater am Mittwoch, 17. September, um 19 Uhr, mit einer Rede von Bezirksbürgermeister Josef Wirges -  der Schirmherr der Veranstaltung. Danach gibt es eine Podiumsdiskussion mit dem Buchautor Werner Felten (Allein unter Türken), dem Kabarettisten Faith Çevikkollu, dem Journalisten Albrecht Kieser und Berivan Aymaz, Die Grünen Köln, Mitglied im Stadtrat. Die Moderation übernimmt Stefan Bohn vom artheater.
Um 20 Uhr liest Werner Felten aus seinem Buch „Allein unter Türken“. Außerdem gibt es eine Video-Installation Gezi-Park, wo Orginalaufnahmen aus dem Gezi-Park während der Proteste gezeigt werden.

Die nächste Location an diesem Abend ist der Club Bahnhof Ehrenfeld, wo die Musikgruppe BABA ZULA um 20.30 Uhr ein Konzert gibt. BABA ZULA kombiniert westliche Rockmusik mit orientalischen Klängen. Die Band spielte während der Proteste im Gezi-Park in Instanbul.

Donnerstag, 18. September präsentiert das Akadas Theater – Bühne der Kulturen, um 20 Uhr, die Performance Feel Or Die von Hülya Arslan. Feel or Die beschreibt das Leben einer jungen Frau, die gelernt hat, zu fühlen. Sie fühlt, dass im Leben ihrer Mutter etwas nicht stimmt und das sie weder in der deutschen Gesellschaft noch im Kreis der türkischen Gesellschaft als Mitglied angesehen wird. Hülya Arslan tanzt seit ihrer Kindheit und kombiniert orientalischen Tanz mit Hip Hop und Ballett.

Im Club Bahnhof Ehrenfeld wird um 19 Uhr der Dokumentarfilm Every day I´m Capuling von Martina Priessner gezeigt, der die Sommereignisse in Istanbul 2013 erzählt.
Am gleichen Abend tritt um 21.15 Uhr im artheater die Musikgruppe Light in Babylon auf. Die Gruppe verbindet verschiedene Ethnien und Kulturen. Die Band war eine feste Größe im Gezi-Park-Protest.

In der Nachtigall Bar tritt am Freitag, 19. September, um 20.30 Uhr, der Kölner Kabarettist Faith Çevikkollu auf.  Im Arkadas Theater – Bühne der Kulturen erwartet am gleichen Abend, ebenfalls um 20.30 Uhr ein Konzert von Mesut Ali Balkon Beats Meets Jazz.

Um 23 Uhr startet im artheater das Gezi Park Epos: Eine Techno-Party mit vier DJs aus Istanbul. Am Samstag, 20. September, beginnt  ab 14 Uhr ein Straßenfest auf der Körnerstraße. Das Fest ist den Opfern der NSU gewidmet. Künstler, Musiker und Schriftsteller präsentieren sich gemeinsam mit den Anwohner der Strasse. Von 14 bis 15.30 Uhr gibt es eine Lyrik-Lesung im Atelier Colonia, Körnerstraße 37-39 mit Amir Shaheen, Gerrit Wustmann und Christoph Danne, musikalische Begleitung von Roman Kushniarou.

Anschließend lesen von 16 bis 17.30 Uhr Günther Wallraff und Dogan Akhanli im Hochbunker, Körnerstraße 101. Köln – Istanbul: Beide Autoren haben besondere Beziehungen zu diesen beiden Städten. Den einen wollte die türkische Stadt nicht mehr freigeben, der andere hat dort dessen Freigabe gefordert. Wallraff und Akhanli sprechen über verschiedene Formen von Rassismus.

Vor der Nachtigall Bar spielen von 14 bis 20 Uhr die Bands Kent Coda, JJ & The Acoustic Machine, Hot Club de Cologne und Überraschungsgäste. Im Allerweltshaus wird die gemeinsame Ausstellung Gezi Park von drei Künstlern aus Istanbul (Y. Bahadir Yildez, Meliha Sözeri) mit drei Kölner Künstlern (Miri D’oro, Frank Naroska und Djonam Saltani) eröffnet. Die Ausstellung läuft bis zum 21. September.

Außerdem werden Hacivat und Karagöz türkisches Schattenspiel präsentieren, eine satirsche Reflexion über die politischen Verhältnisse in der Türkei.

Ab 22 Uhr spielt in der Nachtigall Bar die Gruppe Oriental Balkan Swing mit dem Pangea Kollektiv. Am gleichen Abend tritt um 19.30 Uhr in der Live Music Hall die Band Yeni Türkü auf. Sie ist eine der bekanntesten Musikgruppen der Türkei und mischt traditionelle und ethnische Lieder.

Am Sonntag, 21. September, ist um 16 Uhr im Club Bahnhof Ehrenfeld die Abschlussveranstaltung mit Grillen und Gästen. Um 20 Uhr spielen Mehmet Akbas, ein kurdischer Sänger, Songwriter und Komponist mit Band.

Festival-Ticket: 15 Euro Tickets bei www.koelnticket.de und an der Abendkasse der jeweilgen Locations www.Gezi-Soul.de

Bildunterschrift: Die Macher des 1. Köln-Istanbul-Festvals Gezi Soul bei der Pressekonferenz vor der Nachtigall Bar: v.l.n.r.: Michele Hövelmanns (Arkadas Theater), Stefan Bohne (artheater), dahinter: Kai Geritzmann (Arkadas Theater),  Faith Çevikkollu (Kabarettist), Ümit Han (Musiker und Festival-Initaitor), Lala Konuk (Veedelsmanagement Ehrenfeld e.V.), Dirk Middeldorf (200 Records), Dogan Akhanli (Schriftsteller), dahinter: Gabriel Riquelme (Club Bahnhof Ehrenfeld) und Emre Özipek (Nachtigall Bar).

Quelle Text/Foto: ©Regina Nußbaum - Köln-InSight.TV