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Taiwan aus meiner Sicht - XU Pei

Xu Pei KolumneAls ich in China lebte, lernte ich in der Schule, dass dank der Kommunistischen Partei Chinas wir ein glückliches Leben führen, während unsere Landsleute in Taiwan in Not und Elend leben würden.

Nach dem Tiananmen-Massaker 1989 lernte ich bei Protesten gegen das Terror-Regime Exilchinesen kennen, die vor der kommunistischen Machtergreifung über Taiwan oder Hongkong nach Deutschland geflohen waren.

Durch die Exilchinesen bekam ich Bücher und Zeitschriften aus Taiwan zu lesen. So lernte ich das traditionelle Chinesisch und die chinesische Tradition kennen.

In der Freiheit ist es auch leicht, herauszufinden, dass nach dem zweiten Weltkrieg die Sowjetunion bzw. ihre Handlanger wie Mao mindestens vier Länder gespalten haben. Dazu gehörte die Weimarer Republik wie die Republik China, die bis heute auf der Insel Taiwan existiert. Am 10. Oktober 2018 wird der 107. Geburtstag der Republik China überall gefeiert, wo chinesische Republikaner leben, einschliesslich dem Festland China, das seit 1949 unter der kommunistischen Diktatur leidet.

Mit dem Tiananmen-Massaker 1989 hat die Kommunistische Partei Chinas ihre Macht erhalten, während die ostdeutschen Kommunisten nicht in der Lage waren, die Demonstranten zu massakrieren. Als Chinesin, die wie eine Ostdeutsche sozialisiert wurde, konnte ich die deutsche Wiedervereinigung erleben. Gleichzeitig nahm ich die Unabhängigkeitsbewegung in Taiwan wahr.

Vor diesem Hintergrund möchte ich gerne anhand exemplarischer Ereignisse und Persönlichkeiten wie z.B. Wolf Biermann (1936*) und Jo-Hsi Chen (1938*) aufzeigen, wie Menschen und Nationen durch den Kommunismus bzw. seine Praxis entfremdet werden.

Biermann und Chen liessen sich durch die kommunistische Propaganda im Westen dazu leiten, freiwillig in die DDR (1953) bzw. in die VR China (1966) zu siedeln, gegen den Strom der Millionen Flüchtlinge. Beide gerieten mit dem System in Konflikt. Während Biermann wegen seiner Veröffentlichungen 1965 verboten und 1976 ausgebürgert wurde, musste Chen schweigen und 1973 China verlassen. 1976 veröffentlichte sie ihre Erlebnisse in der Diktatur.

Ich lernte Biermann durch seine Gastprofessur 1993 kennen und konnte dank eines Taiwan Fellowships vom Januar bis zum März 2018 Frau Chen in Taipeh aufsuchen.

Mein Gedanke kreist weiter um Taiwan, während ich in Köln, der Partnerstadt von Peking seit 1987, der kommunistischen Propaganda weltweit entgegenwirke.

 

Anbei ein kleines Video über die Insel von 36.179 km²: http://www.epochtimes.com/b5/18/6/11/n10474585.htm

Quelle: XU Pei / http://xu-pei.bluribbon.de/willkommen-welcome/