Stadt Köln will Lastenräder auch in 2020 fördern

66 foto lastenräder neu500.000 Euro im Förderprogramm für die Anschaffung von Lastenrädern

Mit der finanziellen Unterstützung beim Kauf von Lastenfahrrädern möchte die Stadt Köln auch in 2020 Anreize für einen emissionsfreien Warentransport setzen. Eine entsprechende Vorlage hat die Verwaltung in den Gremienlauf eingebracht. Es ist vorgesehen, dass der Rat der Stadt Köln in seiner Sitzung am Donnerstag, 18. Juni 2020, die Fortführung des städtischen Lastenrad-Förderprogramms beschließt.

Mit der Fortführung der im Vorjahr so erfolgreichen Lastenradförderung setzen wir erneut ein starkes Zeichen für die Verkehrswende,

freut sich die Beigeordnete für Mobilität und Liegenschaften, Andrea Blome, über das positive Signal.

Insbesondere Gewerbebetriebe können von den enormen Vorteilen profitieren, die ein Lastenrad im großstädtischen Berufsverkehr mit sich bringen kann.

Das Förderangebot richtet sich, wie auch in 2019, an die in Köln ansässigen Unternehmen mit maximal neun Mitarbeitenden, sonstige Selbstständige und Freiberufler, eingetragene gemeinnützige Vereine und Verbände, in freier Trägerschaft befindliche Kindertagesstätten, Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe, Schulen und Krankenhäuser sowie Zusammenschlüsse von Privatpersonen aus mindestens drei Haushalten, wie beispielsweise Mieter- oder Eigentümergemeinschaften. Das Gesamtbudget für die Lastenradförderung beträgt 500.000 Euro und wird anteilig auf die verschiedenen Nutzergruppen aufgeteilt.

Gefördert werden Investitionen in Lastenfahrräder und Gespanne (Lastenräder zuzüglich Anhänger) mit 45 Prozent der Anschaffungskosten, maximal jedoch 2.500 Euro für Räder und 3.000 Euro für Gespanne. Dies gilt auch für Lastenfahrräder mit elektrischer Antriebsunterstützung. Das neue Förderkonzept enthält weitere Vorgaben zum Kreis der Antragsberechtigten sowie zur Förderhöhe, zur Nutzung, zum Anschaffungswert und zur Antragstellung, die gemäß den Anforderungen des Verkehrsausschuss im Vergleich zur Vorjahresförderung geringfügig modifiziert wurden. Nach Beschlussfassung werden sowohl der Förderzeitraum als auch die genauen Anforderungen zur Förderung veröffentlicht und im Internet zur Einsichtnahme zur Verfügung gestellt.

Einzelheiten zur Inanspruchnahme und Wirkung der Förderung 2019

Mit über 950 Anträgen in 2019 wurden die Erwartungen an den Erfolg der Förderung im Vorjahr deutlich übertroffen. Insgesamt wurde im vergangenen Jahr die Anschaffung von mehr als 850 Lastenrädern beziehungsweise Gespannen (Lastenrad mit Anhänger) gefördert. Diese verteilen sich wie folgt auf die verschiedenen Nutzergruppen:

  • 47 Prozent Unternehmen, freiberuflich Tätige und selbständige Personen
  • 3 Prozent Vereine
  • 50 Prozent Gemeinschaften mit mindestens drei Haushalten.

Die ersten geförderten Fahrzeuge sind bereits seit mehr als einem Jahr in Köln unterwegs.

Verwendungsnachweisverfahren und studentische Masterarbeit belegen Erfolge

Die Gesamtleistung der Fahrzeuge wurde im Rahmen des Verwendungsnachweisverfahrens erfasst und beläuft sich auf rund 540.000 Kilometer. Über alle geförderten Lastenräder ergibt sich ein Durchschnitt von einer Gesamtfahrleistung von mehr als 800 Kilometer je Fahrzeug. Im Rahmen einer telefonischen stichprobenartigen Befragung der Antragstellenden wurden zum überwiegenden Teil deren Erwartungen an die Nutzung eines Lastenrads übertroffen.

Die verkehrlichen Auswirkungen der Lastenfahrradförderung auf den städtischen Wirtschaftsverkehr wurden im Rahmen einer studentischen Abschlussarbeit untersucht. Die Befragung der beruflich-gewerblichen Antragstellenden hat folgende Trends ergeben:

  • Der Einsatz eines Lastenfahrrades erfüllt die Erwartungen hinsichtlich Zeit- und Wegeersparnis der Nutzenden. Die Abschlussarbeit hat gezeigt, dass das größte Potenzial des Lastenrades zur Ersetzung anderer Transportmittel bei Kurz- und Mittelstrecken bis zu 10 Kilometer liegt.
  • Die Lastenradnutzer nehmen insgesamt mehr positive als negative Veränderungen in ihrem Betrieb durch die Anschaffung des Lastenfahrrads wahr. Von den insgesamt 284 Nennungen sind 90 Prozent Nennungen zu positiven Veränderungen.
  • 85 Prozent der Befragten geben an, dass die Anschaffung eines Lastenfahrrads ohne Förderung nicht finanzierbar gewesen wäre. Von rund 40 Prozent wird angegeben, dass sie sich bis dato nicht mit alternativen Transportmitteln beschäftigt hatten.

Die Stadtverwaltung leitet aus der Untersuchung sowie aus den stichprobenartigen Rückmeldungen bei den Antragstellenden aus den Nutzergruppen der privaten Haushalte, bei Vereinen sowie bei freiberuflich Tätigen und selbständigen Personen ab, dass durch die Förderung der Lastenräder die Mobilitätswende unterstützt werden kann. Es scheint durchaus möglich, dass zumindest in einigen Betrieben auf die Anschaffung eines Kraftfahrzeugs oder Zweit-Kraftfahrzeugs zugunsten eines Lastenfahrrads verzichtet werden kann. Für Kleinunternehmen ist das Lastenfahrrad eine sinnvolle Ergänzung des eigenen Fuhrparks, das besonders im innerstädtischen Verkehr nach Angabe der Befragten zu verbesserten Betriebsabläufen und reduzierten Betriebskosten führen kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Ausbau von Stellplätzen für Lastenräder. Im Rahmen eines Pilotprojektes im Kolumbaviertel (Stadtbezirk Innenstadt/Deutz) sind auch Abstellplätze für Lastenfahrräder vorgesehen. Hier werden ein bis zwei Pkw-Stellplätze, je nach Örtlichkeit, für Lastenfahrräder reserviert. Ein Stellplatz erhält zwei Anlehnbügel in Schrägaufstellung, damit ausreichend Rangier- und Beladungsfläche für vier Lastenräder vorhanden ist. Die Beschilderung erfolgt gemäß der neuen StVO. Für Lastenräder sind aktuell an den Standorten Richartzstraße, Ludwigstraße und Herzogstraße Stellplätze vorgesehen. 

Für weitere Informationen steht die Vorlage im Ratsinformationssystem zur Einsichtnahme zur Verfügung

Quelle Text/Foto : ©Stadt Köln - Amt für Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitRobert Baumanns

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Gesundheit und Bildung in Köln

Schüleraustausch Stipendien: Stiftung


stipendiumSchüleraustausch: Stiftung Mensch und Zukunft bietet Schülern Unterstützung für ihr Auslandsjahr an einer High School im Schuljahr 2024 / 2025

Das Interesse der jungen Leute am Schüleraustausch ist groß. Viele Schülerinnen und Schüler wollen in di...


weiterlesen...

Umweltschutzpreis der Stadt Köln 2024


stadt Koeln LogoUmweltaktivitäten werden mit insgesamt 10.000 Euro prämiert

Die Stadt Köln startet zum mittlerweile 25. Mal den Wettbewerb "Umweltschutzpreis". Dieser würdigt das Engagement für den Umweltschutz und die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen f...


weiterlesen...

Mit hochgelobtem, neuem Album


silvester"Wow … Was für eine starke und unaufgeregte Platte“
5 / 5 GUITAR
 
"tolle Stimmen zu Musik die in keine Schublade passt."
MADAME 04/24
 
"eine Manifestation von Stärke"
3/5 ROLLING STONE 03/24
 
„ … dieses Ehepaar aus Großbritannien gehört zurecht...


weiterlesen...

Standardisierung und Künstliche


Bild Michael Bause TH KölnTH Köln und Industriepartner starten Forschungsprojekt

Der Gebäudebestand der öffentlichen Hand birgt ein großes Optimierungspotenzial. Aufgrund einer mangelhaften Standardisierung der gebäudetechnischen Anlagen bestehen häufig suboptimale Betrieb...


weiterlesen...

Wasserstoff nicht verheizen: Verbände


umweltMünchen, 21. März 2024. In diesen Tagen flattert etwa 7000 deutschen Bürgermeister:innen Post ins Haus: In einem offenen Brief warnen 217 Organisationen davor, Wasserstoff großflächig in der kommunalen Wärmeplanung einzuplanen. Während die Gaslobb...


weiterlesen...

Live und Online: Dolmetscherschule


dolmetscher schuleAus- und Weiterbildung live und online zeichnen die digitalen Lehrgänge der Übersetzer- und Dolmetscherschule Köln aus.  Am Donnerstag, 11. April 2024 um 17.30 Uhr stellt die Schule im Web-Informationsabend ihre Online-Bildungsangebote für eine Ka...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.