Lebenssituation von Kindern in Deutschland wird entscheidend von der sozialen Herkunft geprägt

280164 pub teaser140Datenreport 2018 - Sozialbericht für Deutschland erschienen!

In Deutschland leben immer weniger Kinder. Ihre derzeitige und zukünftige Lebenssituation wird immer noch entscheidend durch ihre soziale Herkunft geprägt. So steigen die Chancen von Kindern auf hohe Bildungsabschlüsse, wenn die Eltern selbst einen hohen Bildungsstand haben. Kinder aus Elternhäusern mit niedrigerem sozioökonomischem Status haben zudem schlechtere Chancen, gesund aufzuwachsen. Das subjektive Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in den Schulen variiert stark nach Schulform. Trotz guter Wirtschaftslage stagniert der Anteil der armutsgefährdeten Kinder. Kinder und Ju gendliche in Haushalten mit alleinerziehenden Müttern oder Vätern sind dabei am stärksten von Armut gefährdet.

Dieses Bild zeichnet der heute in Berlin vorgestellte "Datenreport 2018 - ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland". Fachleute aus amtlicher Statistik und Sozialforschung haben darin Zahlen und Fakten zu wichtigen Lebensbereichen zusammengestellt, unter anderem zu Kindern. Der Themenschwerpunkt der Pressekonferenz wurde passend zum internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November gesetzt. Der Datenreport wird herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt (Destatis), dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Zahl der Kinder in Deutschland ist in den letzten 20 Jah ren um 14 % gesunken

2017 lebten nach Ergebnissen des Mikrozensus 13,4 Millionen Personen unter 18 Jahren in deutschen Privathaushalten. Dies entspricht einem Anteil von 16 % an der Bevölkerung. In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der Kinder bundesweit um 14 % gesunken: 1997 waren es noch 15,7 Millionen. Damals hatten sie einen Anteil von 19 % an der Gesamtbevölkerung ausgemacht.

Je gebildeter und wohlhabender die Eltern, desto gesünder die Kinder

Die gesundheitliche Situation von Kindern hat sich in den vergangenen Jahren verbessert. Die soziale Herkunft wirkt sich jedoch stark auf die Gesundheit aus: Kinder aus Elternhäusern mit niedrigerem sozioökonomischem Status haben schlechtere Chancen, gesund aufzuwachsen. Das beginnt schon vor der Geburt. Etwa 30 % der Mütter mit niedrigem sozioökonomischem Status rauchen während der Schwangerschaft; bei Müttern mit hohem sozioökonomischem Status sind es nur 2 %. Die gesundheitlichen Ungleichheiten setzen sich im Lebensverlauf fort. Kinder und Jugendliche mit niedrigem sozioökonomischem Status haben öfter psychische Probleme oder sind verhaltensauffällig. Sie treiben auch seltener Sport, ernähren sich ungesünder und sind häufiger übergewichtig.

Bildungschancen von Kindern in Deutschland hängen stark vom Bildungsstand ihrer Eltern ab

In Deutschland wird die Schulwahl nach wie vor vom familiären Hintergrund bestimmt. Im Jahr 2017 hatte mit 65 % die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler an Gymnasien Eltern mit Abitur oder Fachhochschulreife. Dagegen wuchsen nur wenige Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bei Eltern auf, die einen Hauptschulabschluss (7 %) oder keinen allgemeinbildenden Abschluss (2 %) besa= Fen. Umgekehrt verhielt es sich bei Kindern, die auf Hauptschulen gingen: Lediglich 16 % hatten Eltern mit Abitur oder Fachhochschulreife. Über die Hälfte der Hauptschülerinnen und Hauptschüler lebte hingegen bei Eltern, die einen Hauptschulabschluss (42 %) oder keinen allgemeinbildenden Abschluss (14 %) aufwiesen.

Hauptschüler in der Schule mehr belastet

Die Belastung der Schülerinnen und Schüler ist stark von der Schulform abhängig. Etwa die Hälfe der Schülerinnen und Schüler gab an, nach der Schule meistens erschöpft zu sein. Dies betrifft vor allem Schülerinnen und Schüler am Gymnasium und an der Hauptschule. Etwa ein Drittel der Jugendlichen in beiden Schulformen beklagte auch, dass ihnen die Schule kaum Zeit lasse, Freunde zu treffen. Hauptschülerinnen und Hauptschüler finden den Schulbesuch besonders häufig als belastend. So sagten 43 %, dass es in der Schule nur wenige Dinge gebe, die ihnen wirklich Spaß machten. 24 % empfanden die Anforderungen der Schule insgesamt als große Belastung. In den anderen Schulformen stimmten diesen beiden Aussagen deutlich weniger Kinder und Jugendliche zu.

Steigende Kinderarmut erschwert kulturelle, soziale und politische Teilhabe

Im Jahr 2017 waren 14,4 % der Kinder unter sechs Jahren armutsgefährdet. Für Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren lag dieser Anteil bei 14,5 %. Kinder und Jugendliche von 12 bis 17 Jahren waren mit 16,7 % überdurchschnittlich armutsgefährdet. Im Durchschnitt waren 15,2 % aller Menschen unter 18 Jahren von Armut bedroht. Mittlerweile haben 36 % aller Kinder in Deutschland einen Migrationshintergrund. Das bedeutet, dass das Kind selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Kinder mit Migrationshinte rgrund (33,3 %) sind häufiger armutsgefährdet als Kinder ohne Migrationshintergrund (12,7 %).

Kinderarmut ist nicht ausschließlich materielle Armut und somit auch nicht nur mithilfe materieller Leistungen zu lösen. Materieller Mangel kann zu sozialer Stigmatisierung führen. Ein wesentlicher Aspekt ist die Frage nach kultureller, sozialer, aber auch politischer Teilhabe, die für in Armut lebende und von Armut gefährdete Kinder und Jugendliche besonders erschwert wird. Armut wirkt in alle Bereiche des Lebens, sie beeinflusst Bildungs- und Lebenschancen stark.

http://www.bpb.de/nachschlagen/datenreport-2018/

Quelle: www.bpb.de

 

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Gesundheit und Bildung in Köln

Einstieg in die Mediengestaltungs- oder


logo georg Simon Ohm SchuleIn einigen vollzeitschulischen Bildungsgängen des Georg-Simon-Ohm-Berufskollegs gibt es noch freie Plätze in den Bereichen Mediengestaltung und IT.

Medien- und Informationstechnik sind Schlüsseltechnologien der Zukunft. Die Qualifikationen, die ...


weiterlesen...

Jetzt noch anmelden! Am Montag, 22.


05 Firmenlauf Koln Anmeldeschluss Larasch GmbHDie Anmeldung für den Firmenlauf Köln am 8. Mai neigt sich dem Ende zu. Begeben Sie sich mit tausenden anderen Läuferinnen und Läufern auf die 5 km lange Laufstrecke und feiern Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen den längsten Feierabend des Jah...


weiterlesen...

20 Jahre Sherlock Holmes-Hörspiele bei


scherlock Holmes Gluecksstern PRDas Team von Titania Medien kommt in letzter Zeit gar nicht mehr aus dem Feiern 'raus! Zelebrierte das mehrfach preisgekrönte Hörspiellabel letztes Jahr bereits sein 20. Firmenjubiläum, so gibt es 2024 sogar doppelt Anlass, die Korken knallen zu l...


weiterlesen...

„Girls' Day am 25.4.2024 am


GirlsDay Plakat 2024 GSODu gehst in die 8., 9. oder 10. Klasse und hast Interesse an Technik und IT?

Das IT-Berufskolleg in Humboldt-Gremberg lädt interessierte Mädchen zu einem spannenden Tag an der Schule ein!
Schnuppere einen Tag echte IT-Luft! Probiere dich in unseren...


weiterlesen...

Kunst kaufen und helfen!


solidArt plakatDie von Studierenden der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft organisierte Benefizausstellung „solidArt“ geht in die dritte Runde: Nach den erfolgreichen Ausgaben in den vergangenen zwei Jahren, stellt die „Fabrik 45“ vom 15. bis 18. Mai 2...


weiterlesen...

03.05. – 30.05.2024 Ausstellung


Einladungskarte Cindy Dumais Dragonfly legs  2021 Bild Cindy DumaisDie Gruppenausstellung „Materialities“ versammelt die Künstler*innen Julien Boily, Cindy Dumais, Amélie Laurence Fortin, Vincent Hinse und Mathieu Valade der Künstlergruppe AMV (Art / Mobilité / Visibilité) aus Kanada

In unserem thematischen Ausst...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.