70 Jahre Menschenrechte: Bevölkerung sieht Bundestag und Bundesregierung in der Pflicht, aktiver für die Menschenrechte einzutreten

amnesty logoÜber die Hälfte (58 Prozent) der deutschen Bevölkerung sind der Meinung, dass Menschenrechte bei der täglichen Arbeit des Bundestages nicht ausreichend berücksichtigt werden. Und auch die Bundesregierung sollte konsequenter für die Menschenrechte eintreten, findet eine große Mehrheit der befragten Bürger. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Umfrage, die Amnesty International anlässlich des 70. Jahrestages der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am heutigen 10. Dezember vorgestellt hat.

BERLIN, 10.12.2018 – Heute vor 70 Jahren haben die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. „Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist eine historische Errungenschaft der Staatengemeinschaft: Die 30 Artikel garantieren allen Menschen universelle und unteilbare Rechte: das Recht, vor Folter und Verfolgung geschützt zu sein, zu denken und zu sagen, was man möchte, zu glauben, an was man möchte, zu heiraten, wen man liebt“, sagt Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland. „Seit 1948 ist diese großartige Idee die Grundlage für nachfolgende völkerrechtliche Abkommen und auch das deutsche Grundgesetz.“

„Zum 70. Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte sind Regierungen weltweit gefragt, sich gegenseitig für die Menschenrechte in die Pflicht zu nehmen. Wenn derzeit politische Akteure und Staaten gezielt Völkerrecht missachten, Menschenrechte bewusst verletzen und versuchen, Menschen ihre Rechte abzusprechen, muss die deutsche Bundesregierung gemeinsam mit anderen Staaten entschlossen für die internationale Ordnung eintreten“, so Beeko.

Eine solche Politik erwarten auch die Menschen in Deutschland: 86 Prozent der Befragten einer im Auftrag von Amnesty International durchgeführten repräsentativen Umfrage erklärten, dass die Bundesregierung mehr Druck auf Staaten ausüben müsse, die die Menschenrechte verletzen. „Die Bundesregierung sollte ihren Einfluss konsequenter als bisher nutzen und gemeinsam mit anderen Staaten auf die Einhaltung der Menschenrechte drängen, wo immer diese verletzt werden“, sagt Amnesty-Generalsekretär Beeko. „Die im Januar beginnende Mitgliedschaft im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und die EU-Ratspräsidentschaft 2020 sind wichtige Gelegenheiten um hier Initiative zu zeigen."

Und auch nach innen sind Politik und Gesellschaft gefordert: Mit Blick auf Deutschland sind zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) beunruhigt, dass der Rassismus in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren zugenommen hat. „Der Schutz vor Diskriminierung ist ein Menschenrecht – die Bundesregierung, die Landesregierungen, Behörden, Städte und Kommunen – und wir alle als Bürger – sind gefragt, entschlossen gegen Ausgrenzung und Gewalt auch bei uns einzutreten“, so Beeko.

Der Umfrage zufolge finden 58 Prozent der Befragten, dass die Mitglieder des Deutschen Bundestags in ihrer Arbeit Menschenrechte nicht ausreichend berücksichtigen. Um die Abgeordneten an den Verfassungsauftrag, die Menschenrechte zu achten und zu schützen, zu erinnern, hat Amnesty International heute, am Tag der Menschenrechte, dem Bundestag 709 Exemplare der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte überreicht – eines für jedes Mitglied des Deutschen Bundestages. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth nahm die Erklärungen im Reichstagsgebäude entgegen. Zeitgleich übergaben bundesweit Amnesty-Gruppen in rund 30 deutschen Städten übergroße Ausführungen der Allgemeinen Erklärung in den Rathäusern an die Stadtspitzen.

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku

Gasnetze: Bürger:innen brauchen


umweltMünchen, 18. April 2024. Der Umstieg auf klimaneutrale Energien führt dazu, dass ein Großteil der Gasverteilnetze künftig nicht mehr benötigt wird. Mit einem „Green Paper“ hat das Bundeswirtschaftsministerium die Diskussion um die Stilllegung komm...


weiterlesen...

Stadt Köln startet Umwelt-Pilotprojekt


stadt Koeln LogoInnovativer Stickoxid-Filter für saubere Luft in der Kölner Innenstadt geht in Betrieb

Die Stadt Köln, die Stiftung "Lebendige Stadt" und das Unternehmen Schüco haben heute ein gemeinsames Pilotprojekt zur Reinigung stickoxidbelasteter Luft in der...


weiterlesen...

Die c/o pop löst üblichen


Moods 30423christianhedel 0793Auch 2024 nutzt die c/o pop für ihre Programmpunkte wieder besondere Locations wie eine Sparkassenfiliale oder eine Bahn der KVB +++ Secret Gig am Donnerstag und weitere Überraschungen +++ Aktivitäten wie Übernachten im Artheater, Bagger-Fahren od...


weiterlesen...

Kölsch zum Kauen: Die neuen Kölschies


230328 Kölschies von hitschies und Gaffel Verwendung honorarfreiKöln, 31. März 2024 – hitschies heißen die sehr beliebten Kaubonbons aus der Kindheit mit der knackigen Hülle und der unverwechselbaren Stäbchenform. Jetzt gibt es eine weitere Geschmacksrichtung. Mit den neuen Kölschies, die wie eine Kölschstange...


weiterlesen...

Historische Sammlerstücke aus der Welt


Roncalli Ausstellungseröffnung 4.4.2024 in der Kassenhalle der Kreissparkasse Köln am Neumarkt Foto KSKAusstellung des Circus-Theaters Roncalli vom 4. bis 17. April  2024 in der Kassenhalle der Kreissparkasse Köln am Neumarkt 

Köln, den 4. April 2024 Das Circus-Theater Roncalli ist ein poetisches Schauspiel für Jung und Alt. Bereits seit den Anfang...


weiterlesen...

Dein Köln, Deine Zukunft: Das


stadt Koeln LogoStart-ups präsentieren ihre Innovationen auf der SmartCity Cologne Konferenz 2024

Wie sieht das klimaneutrale Veedel von morgen aus? Welche innovativen Ideen können dazu beitragen, die CO2-Emissionen im Quartier zu verringern? Welche konkreten Lös...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.