Umfrage "Leben in Köln" Stadt legt dritten Bericht zum Thema Erwerbstätigkeit vor

bilder aalles redaktion signets sb 3 2ansprechpartner 480"Erwerbstätigkeit und wirtschaftliche Lage der Kölner Bevölkerung" ist der dritte von insgesamt vier Themenberichten, die einen Überblick zu ausgewählte Fragestellungen aus der "Leben in Köln" - Umfrage 2016 geben. In der repräsentativen Umfrage des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik wurde eine Vielzahl von Fragen zu verschiedenen Bereichen städtischen Lebens gestellt. Während die ersten beiden sich mit der Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit Köln und der aktiven Bürgerschaft beschäftigten, erlaubt der nun vorgelegte Bericht einen Blick auf die Erwerbstätigkeit der Kölner Bevölkerung sowie deren wirtschaftlichen Lage.

Erwerbstätigkeit
Der Einstieg in das Berufsleben erfolgt oftmals über befristete Arbeitsverhältnisse. Während insgesamt knapp ein Fünftel (17 Prozent) der abhängig Beschäftigten in Köln befristet angestellt ist, ist dieser Anteil in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen mit annähernd 50 Prozent mehr als doppelt so hoch. Jüngere Beschäftigte haben zudem ein deutlich höheres Risiko, nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt zu sein: 14 Prozent der abhängig beschäftigten Frauen dieser Altersgruppe und 8 Prozent der Männer sind nicht sozialversicherungspflichtig angestellt.

Frauen (22 Prozent) und junge Erwerbstätige unter 25 Jahren (31 Prozent) befinden sich besonders häufig in atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Das sind Beschäftigungen in Teilzeit bis zu 20 Wochenstunden, nicht sozialversicherungspflichtige oder befristete Tätigkeiten. Auch ausländische Beschäftigte (23 Prozent) sind überdurchschnittlich häufig in atypischen Beschäftigungsverhältnissen zu finden.

Frauen arbeiten fast fünfmal häufiger in Teilzeit als Männer. Während nur 8 Prozent der Männer einer Teilzeittätigkeit von maximal 30 Wochenstunden nachgehen, tut dies mit einem Anteil von 28 Prozent mehr als ein Viertel aller erwerbstätigen Frauen. Damit ist Teilzeitbeschäftigung mehrheitlich ein Frauenphänomen.

Wirtschaftliche Lage
Knapp drei Viertel (71 Prozent) der Kölner Bevölkerung gehören gemessen an ihren Einkommensverhältnissen zur Mittelschicht. 6 Prozent haben mehr als 200 Prozent des Mittleren Kölner Einkommens zur Verfügung und können somit als wohhabend bezeichnet werden.

Sechs von zehn Befragten (61 Prozent) sehen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage positiv, bewerten sie als "gut" (49 Prozent) oder sogar "sehr gut" (12 Prozent). Etwa jede und jeder Zehnte (11 Prozent) bezeichnet sie hingegen als "schlecht" oder "sehr schlecht". Zwei Drittel der Befragten (62 Prozent) meinen, dass sich an ihrer Lage im kommenden Jahr nichts ändern wird. An eine positive Veränderung ihrer wirtschaftlichen Lage glauben 24 Prozent, an eine Verschlechterung insgesamt 14 Prozent.

Knapp ein Viertel der Kölner Bevölkerung (23 Prozent) verfügt über ein monatliches Pro-Kopf-Nettoeinkommen von weniger als 1.066 Euro, das sind weniger als 60 Prozent des Mittleren Einkommens. Gemessen an den Kölner Einkommensverhältnissen gelten sie damit als armutsgefährdet. Junge Menschen sowie Menschen mit Migrationshintergrund haben ein besonders hohes Risiko, in Armut zu geraten. Ein Viertel (24 Prozent) der Kölner Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren ist von Armut bedroht. Am stärksten betroffen sind Haushalte von Alleinerziehenden: Vier von zehn Alleinerziehenden-Haushalten (40 Prozent) in Köln sind von Armut bedroht. Je mehr Kinder, desto höher das Risiko: Während jeder dritte Haushalt (34 Prozent) eines alleinerziehenden Elternteils mit einem Kind von Armut bedroht ist, trifft dieser Umstand auf knapp 60 Prozent der Haushalte von Alleinerziehenden mit zwei oder mehr Kindern zu.

Rechnet man die Anteile der Kinder unter 18 Jahren in den von Armut betroffenen Haushalten auf die insgesamt knapp 168.000 Kinder in den Kölner Familien hoch, so leben in Köln insgesamt rund 46.000 armutsgefährdete Kinder und Jugendliche.

"Arm trotz Arbeit" – das trifft laut der Umfrage "Leben in Köln" auf 16 Prozent der erwerbstätigen Menschen zu. (Fach)Arbeiterinnen und -arbeiter haben von allen Beschäftigten das höchste Risiko, trotz Erwerbstätigkeit in Armut zu geraten. Knapp ein Drittel von ihnen befindet sich mit dem zur Verfügung stehenden Haushaltseinkommen unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze. Arbeitslose und Arbeitssuchende haben mit 70 Prozent das höchste Armutsrisiko. Atypisch Beschäftigte haben ein mehr doppelt so hohes Risiko (21 Prozent) in Armut zu geraten, als Beschäftigte in einem Normalarbeitsverhältnis. Aber auch von ihnen ist etwa jede und jeder Zehnte (13 Prozent) von Armut bedroht.

Ein Fünftel der Kölner Bevölkerung kommt mit dem verfügbaren Haushaltseinkommen kaum bis gar nicht aus. 17 Prozent der Haushalte geben an, dass das Haushaltseinkommen nur ausreicht, wenn sie auf Dinge verzichten. 4 Prozent der Haushalte sagen, dass das Geld nicht ausreicht. Dem entspricht, dass 17 Prozent meinen, dass das ihnen im Alter zur Verfügung stehende Geld voraussichtlich nicht ausreichen wird. Ein Viertel (24 Prozent) der Befragten gab an, keine Rücklagen für das Alter bilden zu können.

Im Herbst 2016 hatte die Stadt Köln 64.000 Kölnerinnen und Kölner zur Teilnahme an der repräsentativen Umfrage "Leben in Köln" aufgerufen. Rund 14.400, also ein knappes Viertel der Angeschriebenen, sind diesem Aufruf gefolgt und haben einen Fragebogen mit mehr als 100 Fragen zu einer Vielzahl von Bereichen städtischen Lebens ausgefüllt. Die Ergebnisse liefern Information über Köln aus Sicht seiner Bürgerinnen und Bürger, die in stadtentwicklungspolitische Projekte einfließen, vielen Ämtern als Basis für Überprüfung und Evaluation von Sachverhalten bieten und die statistischen Grunddaten ergänzen. Die aus den Antworten berechnete Armutsquote und Mietbelastung von Kölner Haushalte sind nur zwei von vielen wichtigen Informationen, die die Verwaltung dank reger Beteiligung erhalten hat.

Weitere Informationen
Ergebnisse zur Umfrage
Kölner Statistische Nachrichten 4/2018 Erwerbstätigkeit und wirtschaftliche Lage der Kölner Bevölkerung - Ergebnisse der "Leben in Köln"-Umfrage 2016

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Nicole Trum / https://www.stadt-koeln.de

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