Geschrieben am . Veröffentlicht in Nachrichten und Doku in Köln.

Stadt Köln beteiligt sich an Pilotprojekt "Grünpfeil für Radfahrer" Test für kürzere Wartezeiten in Zollstock, Ehrenfeld und in der Innenstadt

grünpfeilDie Stadt Köln hat sich neben acht weiteren deutschen Städten erfolgreich um die Erprobung eines Grünpfeils für den Radverkehr beworben. Das Pilotprojekt wird nun an drei ausgewählten Straßenecken in der Innenstadt, in Ehrenfeld und in Zollstock umgesetzt. Die entsprechende Beschilderung ist bereits an allen drei Standorten angebracht. Sie ermöglicht Radfahrenden, dort nach vorherigem Anhalten auch bei roter Ampel vorsichtig rechts abzubiegen.

Das Pilotprojekt wird in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) durchgeführt. Mit der Beteiligung setzt die Verwaltung einen politischen Beschluss aus dem Jahr 2015 um. Hierfür musste zunächst ein Verkehrsversuch initiiert werden, der nun im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur von der BASt durchgeführt wird.

Die Stadt Köln testet die Grünpfeilregelung ab sofort an folgenden Einmündungen:

- Köln-Zollstock: Höninger Weg stadtauswärts, Abbiegen am Grünpfeil in Richtung Kalscheurer Weg von einem Schutzstreifen für Radfahrer in Mischverkehr.

- Köln-Neustadt/Nord: Venloer Straße stadtauswärts, Abbiegen am Grünpfeil in Richtung Spichernstraße von einem baulichen Radweg in Mischverkehr.

- Köln-Ehrenfeld: Subbelrather Straße stadteinwärts, Abbiegen am Grünpfeil in Richtung Leyendeckerstraße von einem Radfahrstreifen in Mischverkehr.

Köln hatte der BASt zwölf Knotenpunkte zur Auswahl vorgeschlagen. Anhand verschiedener Kriterien erfolgte eine Vorauswahl. Neben dem Unfallgeschehen wurden Signalprogramme ausgewertet, die Abbiegesituationen begutachtet, das bisherige Verkehrsverhalten unter die Lupe genommen und die örtlichen Rahmenbedingungen in ihrer Gesamtheit geprüft. Letztendlich hat ein Gremium mit allen Projektbeteiligten drei Knotenpunkte ausgewählt, die sich in Köln besonders für die Erprobung des Grünpfeils eignen. Da die wissenschaftliche Begleitforschung für das Projekt verschiedene Situationen untersuchen möchte, weisen alle drei Einmündungen Unterschiede in der Radverkehrsführung auf.

Nach einer Eingewöhnungsphase wird das Verhalten der Verkehrsteilnehmer nochmals beobachtet und ausgewertet. Dabei wird auch untersucht, ob Radfahrende ausreichend Rücksicht auf den Fußverkehr nehmen.

Das Projekt ist zunächst auf die Dauer von einem Jahr beschränkt. In 2020 soll auf Basis der in Köln und in anderen deutschen Städten gewonnenen Erkenntnisse auf Bundesebene beschlossen werden, ob die Straßenverkehrsordnung sowie weitere Vorschriften angepasst werden.

Bisherige Erfahrungen mit Grünpfeilen in Köln
Gerade für Radfahrende, die unmittelbar Wind und Wetter ausgesetzt sind, haben kurze Wartezeiten eine besondere Bedeutung. Zudem sind die Schaltzeiten von älteren Ampelanlagen in sehr vielen Fällen auf die Bedürfnisse des Kraftfahrzeugverkehrs und weniger auf Radfahrende programmiert. Daher hat die Stadt Köln zur Verkürzung von Wartezeiten für den Radverkehr in der Vergangenheit bereits an reinen Fahrradampeln die bisherige, herkömmliche Grünpfeilregelung umgesetzt. Es handelt sich dabei beispielsweise um Ampeln, die sich im Bereich der für den Radverkehr geöffneten Einbahnstraßen befinden, wie etwa an der Adolf-Fischer-Straße/Ecke Hansaring oder an der Simon-Meister-Straße/Ecke Kempener Straße. Insgesamt gibt es mittlerweile sechs Standorte, an denen diese Regelung umgesetzt wurde. Die Erfahrungen an diesen Standorten sind bislang positiv verlaufen.

Die Stadt Köln versucht stets, neben der Ausweitung der Grünpfeilregelung für den Radverkehr den Verkehrsfluss an Straßenkreuzungen auch mit anderen Mitteln zu fördern und Wartezeiten zu verringern. Ein weiteres Instrument ist beispielsweise die Prüfung und Umsetzung sogenannter "alternativer Betriebsformen". Hierbei wird geprüft, ob zur Verbesserung des Verkehrsflusses an bislang signalisierten Kreuzungen Kreisverkehre, Zebrastreifen oder Mittelinseln als so genannte "Querungshilfen" eingerichtet werden können oder eine Kombination verschiedener Instrumente zum Einsatz kommt. Nach diesem Verfahren konnten in Köln bereits rund 100 Ampelanlagen ersetzt und abgebaut werden.

Quelle Text / Foto: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Jürgen Müllenberg / https://www.stadt-koeln.de