Geschrieben am . Veröffentlicht in Soziales und Leben in Köln.

07.02.2017 Private Finanzierung im Öffentlichen Raum - Haus der Architektur Köln

eine stunde.....Sind Immobilien-Standort-Gemeinschaften eine Erfolgsgeschichte oder gibt die Stadt die Kontrolle über den öffentlichen Raum aus der Hand?

Im Gesetz über Immobilien- und Standortgemeinschaften NRW heißt es:„Unbeschadet sonstiger Maßnahmen nach dem Baugesetzbuch kann die Gemeinde auf Antrag einer privaten Initiative (Immobilien- und Standortgemeinschaft) durch Satzung Gebiete festlegen, in denen durch eine Immobilien- und Standortgemeinschaft in privater Verantwortung und in Ergänzung zu den Aufgaben der Gemeinde standortbezogene Maßnahmen durchgeführt werden, die auf der Grundlage eines mit den städtebaulichen Zielen der Gemeinde abgestimmten Konzepts der Stärkung oder Entwicklung von Bereichen der Innenstädte, Stadtteilzentren, Wohnquartiere und Gewerbezentren sowie von sonstigen für die städtebauliche Entwicklung bedeutsamen Bereichen dienen.“

Angesichts immer neuer BIDs (Business Improvement Districs / Immobilien-Standort-Gemeinschaften) in Hamburg warnt der renommierte Stadthistoriker und Publizist Gert Kähler vor einem Kontrollverlust der öffentlichen Hand und einer sichtbaren, sozialen Spaltung der Stadt. Die Idee dieser Sonderbezirke passe vielleicht zu nordamerikanischen, nicht aber zu europäischen Städten, wo die Gestaltung des öffentlichen Raumes, also der Plätze und Straßen traditionell eine originäre Aufgabe der Kommune sei, sagt Kähler: „Das ist unser aller Wohnzimmer, unser Außen-Wohnzimmer.“ Die Stadt selbst hat dafür kein Geld“. Öffentliche Räume als Business Improvement District zu „inszenieren“, die Geld nur auf Plätze spülen, die ohnehin in Wohlstandsbezirken liegen, wäre aber nur gerechtfertigt, wenn das gesparte Geld ärmeren Stadtvierteln zugute käme. „Doch danach sieht es nicht aus“, sagt Kähler.

- Ist Köln auf dem gleichen Weg wie Hamburg? Oder werden hier, wie bei der ISG Kalker Hauptstraße vorgesehen, die Bürger einbezogen?
- Sind diese Projekte von öffentlicher und privater Partnerschaft nicht ein Gewinn für alle?
- Wie begleitet die Verwaltung die Projekte und Maßnahmen in Verantwortung für alle Kölner Bürger?
- Bleibt der öffentliche Raum öffentlich?
- Wer kann Mitglied in einer ISG werden?
- Welche Erfahrungen haben die Kölner Akteure mit Politik und Verwaltung?

Zur Diskussion haben wir eingeladen:
• Dr. Thorsten Fröhlich, Immobilien und Standortgemeinschaft Severinsviertel e.V. (angefragt)
• Hans-Günther Grawe, Einzelhändler
• Martin Pfannes, Einrichtungsmeile Kölner Ringe (angefragt)
• Dr. Ulrich S. Soénius, stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK Köln
• N.N., CIMA Beratung + Management GmbH, Köln (angefragt)
Konzeption und Moderation: Ute Becker

Dienstag, 07.02.2017, 19:00 bis 20:00 Uhr | Haus der Architektur Köln, Josef-Haubrich-Hof, 50676 Köln | Veranstalter: Haus der Architektur Köln | Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich

www.hda-koeln.de/kalender/170207/
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