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Über 120.000 Menschen fordern: Brennelement-Exporte nach Belgien stoppen!

mEmUHFh7ArMehr als 120.000 Menschen fordern von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, die Exporte deutscher Brennelemente an belgische Atomkraftwerke zu stoppen. Im Rahmen einer Aktion vor dem Bundesumweltministerium in Berlin übergab das Umweltinstitut München zusammen mit WeAct-Petent¹ Alfred Pohl heute die Unterschriften an die parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter. Symbolisch wurden bei der bildwirksamen Aktion nachgebildete Brennelemente überbracht, die aufgrund der massiven Sicherheitsmängel der belgischen Reaktoren „unzustellbar“ seien.
„Laut Koalitionsvereinbarung möchte selbst die Bundesregierung verhindern, dass Brennelemente aus deutscher Produktion in AKW zum Einsatz kommen, deren Sicherheit zweifelhaft ist“, betont Dr. Philip Bedall, Referent für Energie- und Atompolitik am Umweltinstitut München. „Deshalb müssen die Brennstoff-Lieferungen nach Belgien nun endlich gestoppt werden. Angesichts der andauernden Pannenserien und tausender Risse in den Reaktordruckbehältern wäre alles andere gefährlich und ein Widerspruch zur deutschen Ausstiegspolitik.“

Die belgischen Atomkraftwerke in Tihange und Doel stehen seit Jahren aufgrund zahlreicher Sicherheitsmängel in der Kritik, die im Umweltministerium derzeit jedoch eher heruntergespielt werden. Während die Bundesregierung und auch einige Landesregierungen in der Vergangenheit immer wieder eine zeitnahe Stilllegung der Anlagen forderten, stammen die Brennelemente zum Betrieb der Reaktoren noch immer aus deutschen Atomfabriken.

„Wenn die Umweltministerin trotz des selbst bekundeten ‚Restrisikos’ von alten Atomkraftwerken an den Exporten nach Belgien festhält, wäre das unverantwortlich“, ergänzt Alfred Pohl, Initiator der Petition auf der Kampagnenplattform WeAct. „Insbesondere das Risiko durch die Risse in den Reaktordruckbehältern von Tihange 2 und Doel 3 ist schwerwiegend.“

[1] WeAct ist die Petitionsplattform der Bürgerbewegung Campact.

Foto: ©Jörg Farys/Umweltinstitut München
Quelle: www.umweltinstitut.org