Deutsches Tierschutzbüro e.V. "Gutachten bestätigt Tierquälerei in Schweinezucht!"

undercoverIm Dezember 2019 veröffentlichten wir Bildmaterial aus einer Schweinezucht in Drensteinfurt-Rinkerode bei Münster (NRW). Die Aufnahmen sind im Oktober und November 2019 entstanden und zeigten eine katastrophale Schweinezucht: Blutende, verletzte, sterbende und unzählige tote Tiere.

Vorgefundene und abgefilmte Listen zeigten auf, dass der massenhafte Einsatz von Antibiotika und anderen Substanzen an der Tagesordnung war. Auch die Listen, auf denen tote und getötete Tiere vermerkt werden, waren schockierend. So wurden pro Woche bis zu 70 Tiere gemerzt (also aktiv getötet). In der angezeigten Zuchtanlage werden ca. 500 Zuchtsauen und mehrere tausend Ferkel gehalten.

In dem Betrieb montierte versteckte Kameras konnten mehrfach grausame Praktiken dokumentieren. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, dass ganz offensichtlich kranke und schwache Ferkel nicht tierärztlich versorgt worden sind, sondern einfach so lange auf den Boden geschlagen wurden, bis sie vermeintlich tot waren. Diese Praktik führte offenbar sogar dazu, dass mehrere Tiere überlebten und anschließend qualvoll im Mülleimer verendet sind. Zudem dokumentierten die Kameras aber auch, wie Schweine getreten, gestoßen, geschlagen, geworfen und bespuckt worden sind. Auf einem Dokument wurde von "Schrottferkeln" gesprochen, also Tiere, die für die*den Züchter*in keinen Wert mehr haben.

Auch die hier praktizierte Sauenhaltung im sogenannten Kastenstand verstieß gegen die aktuelle Tierschutz-Nutztierverordnung. Dort heißt es, dass der Kastenstand mindestens so breit sein muss, wie das Tier hoch ist, damit sich die Sau jederzeit ungehindert hinlegen kann. Bei dem dokumentierten Betrieb im Münsterland unterschritten jedoch die geprüften Kastenstände diese Vorgabe.

Nach einer Anzeige beim zuständigen Veterinäramt sollen zumindest die zu kleinen Kastenstände verändert worden sein. Auch die Staatsanwaltschaft in Münster ermittelt gegen den Betrieb und wertet die über 2.000 Stunden Videomaterial aus.

Der ehemalige Kreisveterinärdirektor, Dr. Karl Fikuart hat das Videomaterial bereits ausgewertet und ein Gutachten erstellt. Darin kommt er zu einem vernichtenden Urteil. Er sieht den Tatbestand der Tierquälerei gleich mehrfach erfüllt. Zudem kommt er zu dem Fazit, dass diverse Straftaten begangen worden sind. Insbesondere der Versuch, Ferkel zu töten, in dem man sie auf den Boden schlägt oder Tiere mit einer Zange unter Strom setzt, zeigt einen unsachgemäßen Umgang von ungeschulten Personal. Dr. Fikuart, der auch jahrelang Vorsitzendender des Ausschusses für Tierschutz der Bundestierärztekammer war und regelmäßig als Gutachter vor Gericht tätig ist, sieht aber auch den*die Tierhalter*in selbst in der Pflicht, denn er*sie ist letztlich verantwortlich dafür, wie die Mitarbeiter*innen mit den Tieren umgehen.

Wir fordern jetzt ein hartes Durchgreifen der Behörden und ernsthafte Konsequenzen der Tierquäler*innen. Seit Jahren decken wir und andere Organisationen Missstände bei der Tierhaltung in der Nutztierindustrie auf, doch in den meisten Fällen kommen die Täter*innen leider ungestraft davon. Wer dieses System von Ausbeutung und Tierquälerei nicht länger unterstützen möchte, sollte jetzt auf pflanzliche Alternativen ausweichen.

An dieser Stelle möchten wir uns auch nochmal bei allen bedanken, die uns mit Spenden für die Erstellung dieses Gutachtens unterstützt haben!

Neben anderen Medien hat bereits der WDR über das Gutachten und unsere Recherche berichtet.

Quelle: www.tierschutzbuero.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Kunst und Kultur

Ida Dehmel Kunstpreis der GEDOK 2024


iris hoppeVerleihung des Kunstpreises an die Künstlerin Iris Hoppe und Ausstellung im Nassauischen Kunstverein in Wiesbaden.

Der Ida Dehmel-Kunstpreis der GEDOK war 2020 zum 150. Geburtstag der Frauenrechtlerin und Kunstförderin Ida Dehmel (1870-1942) ins L...


weiterlesen...

Möglicher Kampfmittelfund in Riehl -


stadt Koeln LogoIm Rahmen geplanter Baumaßnahmen im Umfeld des städtischen Seniorenzentrums Köln-Riehl hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf einen Verdachtspunkt entdeckt. Um festzustellen, ob es sich tatsächlich um einen Bombenbli...


weiterlesen...

Neue Eventreihe im Joode Lade: RheinPop


rhein pop plakatKöln, 15. April 2024 – „RheinPop - unplugged und frisch gezapft“: So heißt die neue Veranstaltungsreihe, die von Nico Mono ins Leben gerufen wurde. Zusammen mit seinen Gästen Sid Bader, Koff und Lorain wird der Singer/Songwriter am Donnerstag, 18....


weiterlesen...

Jeck im Sunnesching för Pänz: Große


240408 JiS för Pänz v.i. Jochen Gasser   Nils Schreiber   Björn Lindert   Juri Rother   Martin Beccker   Thomas DeloyKöln, 8. April 2024 – Jetzt haben die Kids ihr eigenes Sommerfestival! Am 7. September 2024 findet die Premiere von Jeck im Sunnesching för Pänz statt und verspricht ein unvergessliches Erlebnis für Kinder und Familien.

Angesichts der großen Nachf...


weiterlesen...

Gaffel gibt dem Hänneschen-Theater eine


Mareike Marx Stimme für Köln Biereckel Abdruck honorarfreiKöln, 2. Maril 2024 – Das Hänneschen-Theater feiert ein kölsches Jubiläum. Vor 222 Jahren wurde die älteste Mundart-Puppenspielbühne im deutschsprachigen Raum gegründet. Seit Generationen ist das Haus nicht nur eine kulturelle Institution, sondern...


weiterlesen...

Atemberaubender Saisonauftakt der NIGHT


Luc Ackermann NOTJ Munchen 2024 3N3A1383 webÜber 9.000 Besucher in der Olympiahalle München erlebten am Samstag ein Extremsportspektakel par excellence. Vor ausverkaufter Kulisse feierte die NIGHT of the JUMPs den gigantischen Auftakt in die Saison 2024. Mit dabei die beiden FMX Weltmeister...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.