in focusgalerie - Magie der Photographie #09

9Riboud realisierte die Schwarzweiß-Fotografie "das Mädchen mit der Blume", das als eines der ikonenhaftesten Antikriegsbilder der Geschichte gilt, bei einer Demonstration gegen den Vietnamkrieg vor dem Pentagon in Washington am 21. Oktober 1967. Später erinnerte sich der Fotojournalist, der im Auftrag von Magnum den Protestmarsch begleitete, an die Entstehung. Es habe nur wenig Licht gegeben und er habe die Blende weit geöffnet, die Tiefenschärfe fehlte und der Fokus hätte genau auf Blume, Bajonett und dem Gesicht der Frau gelegen. „Aber nicht sie hatte Angst, sondern der Soldat. Und das war außergewöhnlich.“ Bei dem Mädchen vor den Bajonetten handelte es sich um die Schülerin Jane Rose Kasmir, die dadurch zum Symbol der Gewaltlosigkeit wurde.
Dieses Foto  steht ganz oben auf unserer Lieblingsliste. Es ist schon alt aber dennoch überaus aktuell. Der so zarte Akt des Hinhaltens eines Blümchens vor den Soldaten sagt ohne Worte so viel: Wir sollten unsere so schwer erkauften, heute oftmals als so selbstverständlich angenommenen Werte wie Freiheit, Frieden und Wohlstand behüten, wie ein zartes Pflänzlein (Silbergelatine, Papier 40 x 50 cm, verso signiert und gestempelt).

1952 wurde Marc Riboud (geboren 1923, † 30. August 2016) von Henry Cartier-Bresson, Robert Capa und David Seymour bei der renommiertesten Fotografenagentur Magnum aufgenommen - womit für den 28-Jährigen eine jahrzehntelange Reise um die Welt begann. Ab 1955 arbeitete Riboud im Nahen und Fernen Osten, in Indien, Nepal und der Sowjetunion. Er war einer der ersten westlichen Fotografen in China nach der Kulturrevolution und fuhr in einem Auto von Alaska bis Mexiko. In den sechziger Jahren besuchte er nicht nur Afrika, sondern auch die Kriegsgebiete in Kambodscha, Nord- und Südvietnam. Ab 1975 war er für zwei Jahre Vize-Präsident von Magnum in Paris, 1979 verliess er die Agentur, ging wieder in den Nahen und Fernen Osten und fotografierte in der Tschecheslowakei und in Polen.
Heute gehört Riboud zu jenen Vertretern seines Fachs, die ihre Fotos neben der publizistischen Tätigkeit für Zeitungen und Zeitschriften weltweit in unzähligen Ausstellungen in Museen und Galerien präsentieren konnten, darunter in der Barbican Art Gallery im Barbican Centre in London, im ICP in New York und im Art Institute of Chicago. Darüber hinaus hat Riboud mehr als ein Dutzend Bücher veröffentlicht, die von etlichen Kritikern als Klassiker des künstlerischen Fotojournalismus angesehen werden. Marc Riboud zählt zu den größten Fotojournalisten des 20. Jahrhunderts.

Marc war nicht nur ein großer Fotograf, er war stets den Menschen zugewandt und offen für jeden. Legendär waren seine Einladungen bei ihm zu Hause zum Dinner während der Photomesse Paris Photo. Ich erinnere mich gerne daran, dort mit den großen Meistern wie Josef Koudelka, Sarah Moon oder William Klein gesellige Abende verbracht zu haben.

Anfragen zu Arbeiten von Marc Riboud oder für einen Besuchstermin können Sie gerne telefonisch oder per Mail an arnold@infocusgalerie.com stellen.

in focus Galerie - B. Arnold
Hauptstraße 114
50996 Köln
www.infocusgalerie.com

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