Allerweltshaus Köln e.V. - Köln leuchtete am 10.Dezember 2013 für die Menschenrechte!

köln leuchtetWenn man am 10. Dezember über die Domplatte am Kölner Hauptbahnhof schlenderte, fiel nicht nur der hell erleuchtete Weihnachtsmarkt, die bunten Reklametafeln am Eingang zur Hohen Straße und die Beleuchtung des Kölner Doms auf. Zufällig vorbeigehende Neugierige blieben stehen, um zu fragen welches Wort hier gelegt wird. Die Antwort: Menschenrechte. Heute ist der Internationale Tag der Menschenrechte!

Vor genau 65 Jahren wurde am 10. Dezember von der Generalversammlung der UNO die Allgemeine Menschenrechtserklärung verabschiedet. Anlässlich dieses Tages hatte das Projekt „Erinnern und Handeln für die Menschenrechte“ des Allerweltshaus Köln zur Aktion „Köln leuchtet“ auf der Domplatte aufgerufen. Und diesem Aufruf zum Gedenken an diesen Tag und zum kritischen Beäugen der aktuellen Menschenrechtslage in Köln, Deutschland und auf der ganzen Welt waren nun zahlreiche Kölnerinnen und Kölner gefolgt. Die durch große Boxen schallende Musik und schließlich die ersten Worte der Moderatoren Jana Eckhard und Johannes Schweitzer ließ außerdem noch den ein oder Vorbeieilenden innehalten. Um 18 Uhr hatten sich fast zweihundert Menschen um die hell leuchtenden Lichterketten versammelt.

Während der etwa einstündigen Veranstaltung wurden zwischen den einzelnen Redebeiträgen ausgewählte Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch verschiedene Personen vorgelesen, woraufhin die Moderatoren gemeinsam mit den Zuschauern überlegten, ob dieses Menschenrecht praktisch eingehalten wird. Ein Blick in die Welt, machte stets deutlich, dass es überall Menschenrechtsverletzungen gibt. Bis jeder Mensch auf der Welt ohne Unterschied hinsichtlich seiner Rasse, Hautfarbe, seinem Geschlecht, seiner Sprache, seiner Religion oder seiner politischen oder sonstigen Überzeugung frei ist und die gleichen Rechte wie alle anderen besitzt, ist noch ein langer Weg. Ob etwa Russlands Homosexuelle oder afrikanische Flüchtlinge frei sind, ist offensichtlich fraglich. Oftmals reichte aber auch der Blick nach Deutschland, um zu erkennen, dass auch hier nicht alle Menschenrechte für alle Menschen gleichermaßen gelten.

So wurde etwa der Artikel 12 betrachtet: „Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeinträchtigungen“. Angesichts der NSA-Affäre scheint dieses Menschenrecht wie ein Hohn. Die Amnesty International Asylgruppe beteiligte sich ebenfalls an der Aktion „Köln leuchtet“. In einem Redebeitrag machten sie besonders aufmerksam auf die aktuelle Grenzpolitik der EU mit FRONTEX und EUROSUR, die zur Folge hat, dass Flüchtlinge immer gefährlichere Routen nutzen müssen und sich dadurch Flüchtlingskatastrophen wie die im Oktober vor Lampedusa ereignen. Außerdem brachten sie, wie die Amnesty International Schülergruppe, eine Petition mit, die zahlreiche Teilnehmer unterschrieben. Clara Kessler, Praktikantin des Projekts, bereicherte uns mit ihrer Rede über das „Menscheln der Menschen“. Sie ging dabei zunächst auf die Artikel 23 und 25 der Menschenrechtserklärung ein, die das Recht auf Arbeit und Schutz vor Arbeitslosigkeit, sowie das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit und soziale Sicherheit vorsehen. Des Weiteren wies sie auf die ungerechte Verteilung von Reichtum auf der Welt hin und rief zu mehr globaler Gerechtigkeit und für das Eintreten für die Menschenrechte auf. Frei nach Dalai Lama gäbe es nur zwei Tage im Jahr in denen man nichts tun kann. Gestern und morgen. Heute sei also der richtig Tag zum Handeln. Danach referierte Manfred Müller über die aktuelle Lage von Hartz IV-Empfängern in Köln, die notgedrungen bei der Tafel essen, im Sozialkaufhaus einkaufen und Pfandflaschen sammeln müssen. Spontan kam außerdem eine Frau mit iranischen Wurzeln zu Wort, die auf die schlechte Lage der Frauen in ihrer Heimat hinwies.

Alles in allem wurden in dieser Aktionsstunde, die jedes Jahr am Internationalen Tag der Menschenrechte stattfinden soll, viele Themen angesprochen und zum Nachdenken angeregt. Zusammen wurde für die Umsetzung der allgemeinen Menschenrechte auf der ganzen Welt geleuchtet. Während oft die allgemeine Meinung ist, dass es uns so gut wie nie geht, gibt es Tausende von Menschen in Köln, Deutschland und auf der gesamten Welt, die nicht so privilegiert sind wie wir. Und es ist wichtig sich diese Tatsache wenigstens von Zeit zu Zeit bewusst zu machen. Abgerundet wurde der Abend auf der Domplatte durch Livemusik von Bob Marley, der uns in Form seines Redemption Songs dazu aufrief, selber aktiv zu werden: „Emancipate yourselves from mental slavery. None but ourselves can free our mind”.

Text von Anja Mallat und Katharina Luig

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