Die Geschichte des Kulturbunkers Köln-Mülheim

Die Geschichtswerkstatt Köln-Mülheim zeigt einen Überblick über den Zweck und die Nutzung des ehemaligen Bunkers in der Berliner Straße 20, vom Beginn bis heute

Der Kulturbunker Köln-Mülheim wird durch den gleichnamigen Verein als Kulturzentrum in Mülheim genutzt. Hier findet ein abwechslungsreiches kulturbunker_koeln_muelheimund multikulturelles Leben statt.
Der ursprüngliche Zweck des Gebäudes wird im Inneren unterschwellig sichtbar.
Als Luftschutzbunker im Zweiten Weltkrieg fanden hier Menschen Zuflucht und Schutz vor den Bomben der Alliierten Siegermächte. Ob man will oder nicht, ohne den Krieg gäbe es den Kulturbunker nicht. Doch ist es umso schöner, dass er viel länger für Begegnungen in Freude, als für Begegnungen in Angst genutzt wurde. Wir wünschen uns, dass es so bleibt.
Die Geschichtswerkstatt Köln-Mülheim hat sich dem Kulturbunker gewidmet. In einer Dauerausstellung können Interessierte Bilder und Dokumente betrachten.
In diesem Zusammenhang werden Sie in den folgenden Wochen etwas mehr über die über die Geschichte des Hauses erfahren. Ilka Baum

1. Wie kam es zum Bunkerbau?

Der Bunker wurde während des 2. Weltkrieges in den Jahren 1942/43 gebaut. Wann genau mit dem Bau begonnen und wann er fertig gestellt wurde, ist nicht bekannt.

Der erste Luftangriff der Britischen Royal Air Force im 2. Weltkrieg in Köln, war am 12.Mai 1940. Der Krieg währte seit fast 9 Monaten. Drei Tage später war in Köln-Worringen das 1. Bombenopfer zu beklagen. Zuvor hatte die deutsche Luftwaffe Warschau und bunkerbau-1940erjahre_kleinRotterdam zerstört. Die grausamste Bombardierung einer Stadt war die, von Guernica durch die Legion Condor, am 26.04.1937. Im spanischen Bürgerkrieg hatte Nazi-Deutschland die putschenden Faschisten gegen die gewählte spanische Regierung massiv unterstützt. Die Luftwaffe und die Flugabwehr galten bei den Nazis als unbesiegbar.
Zitat Göring aus 1942: "Ich will nicht Hermann Göring, sondern Hermann Meyer heißen, wenn jemals ein feindliches Flugzeug die deutschen Reichsgrenzen überfliegen würde."
Bunker als Schutzraum für die Zivilbevölkerung gab es bis dahin fast nicht. Man hatte Luftschutzräume in den Kellern der Häuser eingebaut, verstärkte Decken und bereitetete Durchbrüche vor. An den meisten Häusern waren Markierungen wie LSR (Luftschutz rechts) o.ä. angebracht.

Erst im und nach dem gescheiterten Luftkrieg gegen England wurde mit dem Bunkerbau begonnen. Im Oktober 1940, nachdem  die 1. Bomben auf Berlin gefallen waren, wurde ein „Führer-Sofortprogramm“ aufgestellt.tiefbunker-berliner-1940_web In 61 deutschen Städten sollten 500.000 Bunker für 20 Mio. Menschen gebaut werden.

Dazu kam es nie, weil die Kriegsproduktion Vorrang hatte und solche Programme nicht mehr durchzuführen waren.
In einer 1. Bauwelle von Nov. 1940 bis Ende 41 wurden gerade mal 840 Bunker –vorwiegend Tiefbunker - für 400.000 Menschen gebaut, das waren 2% der 19 Mio. Menschen in den ausgesuchten 60 Großstädten. In Mülheim gehörte ein Tiefbunker dazu, der sich unmittelbar neben diesem Hochbunker befand. Die oberirdischen Teile sind jetzt noch vom Seminarraum aus zu sehen.

Im Tiefbunker, erbaut 1941, war Platz für 340 Personen bei 386qm (1,1qm/P), im Hochbunker genutzt ab 1943, war Platz für 2.845 Personen bei 1.710 qm (0,6 qm/P).

Am 31. 05. 1942 verursachte der 1000 Bomber-Angriff vorwiegend im Zentrum von Köln ein bis dahin unvorstellbares Ausmaß an Zerstörung. Er war eine Folge, der im Februar 1942 von der britischen Regierung angeordneten Flächenbombardierung, des „Moral Bombing“. Die Moral der deutschen Zivilbevölkerung sollte gebrochen und die Menschen zum Aufstand gegen das NS-Regime geführt werden.

Arthur T. Harris- genannt Bomber Harris- war zum Oberbefehlshaber des „Bomber Command“ ernannt worden.

Danach folgte eine 2. Bunkerbauwelle, in der der nun als Kulturbunker genutzte Hochbunker errichtet wurde.

In Mülheim gab es 4 Bunker. Hier diese zwei, sowie einen weiteren Hochbunker in der Bergisch-Gladbacher Str.. Ein LS-Turm, ein sog. Winkel-Bunker, stand bis 1979 auf dem F&G Gelände in der Schanzenstr. Ein Typ dieses Bunkers ist immer noch auf der Neußer Landstraße zu sehen.

Die Tiefbunker gehörten oft zu den Funktionsbunkern, die ausgewählten Personenkreisen oder bestimmten Zwecken bestimmt waren (Politik, Polizei, Wehrmacht, Krankenhaus).

Über die Gesamtzahl der Bunker, die es in Köln gab, gibt es unterschiedliche Angaben. In einer Dokumentation zu den Kölner Bunkern aus 2006 (Bunker in Köln) sind 59 genannt und 43 abgebildet. Laut Karola Fings (NS-DOK) waren im Januar 1944, 33 Bunker fertig gestellt und 29 im Bau und geplant. Man ging auch zu dieser Zeit von einer Fortdauer des Luftkrieges aus.

Teil 2: Die Bauweisen des Bunkers

Helmut Goldau - Geschichtswerkstatt Köln-Mülheim e.V. www.geschichtswerkstatt-muelheim.de

Kulturbunker Köln-Mülheim e.V. – Berliner Str. 20 – 51063 Köln-Mülheim
www.kulturbunker-muelheim.de


 

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