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Stadt und Ludwig Stiftung schließen Vertrag über Ankäufe und Ausstellungen

stadtkoelnlogo neuMuseum Ludwig erhält bis 2020 mindestens eine Million Euro jährlich für Ankäufe

Der Ausschuss Kunst und Kultur hat in seiner Sitzung am heutigen 5. Dezember 2017 einem ergänzenden Vertrag zu den bestehenden Schenkungs- und Dauerleihverträgen betreffend das Museum Ludwig zwischen der Stadt Köln und der Peter und Irene Ludwig Stiftung als Rechtsnachfolgerin der verstorbenen Eheleute Peter und Irene Ludwig zugestimmt. Im Wesentlichen sollen Maßgaben hinsichtlich der an das Museum Ludwig gegebenen Dauerleihgaben und Regelungen zu den Finanzzuwendungen der Stiftung an dieses Museum und die Gegenleistungen der Stadt präzisiert werden.

Im Museum Ludwig befinden sich neben den umfangreichen, über die letzten Jahrzehnte an das Museum gegebenen Schenkungen der Eheleute Ludwig auch 486 gleichermaßen bedeutende Dauerleihgaben. Des Weiteren gewährt die Stiftung bereits seit Jahren einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 500.000 Euro für Kunstankäufe und 125.000 Euro für Projekte des Museums. Letztere werden vom Museum hauptsächlich für Sonderausstellungen verwendet. Über den neuen Vertrag verpflichtet sich die Stiftung, die bisherigen Finanzzuwendungen für die kommenden drei Jahre weiter zu gewähren. Im Gegenzug verpflichtet sich die Stadt, auch weiterhin jeweils pro Jahr Mittel in derselben Höhe von 500.000 Euro für Ankäufe und Mittel in Höhe von mindestens 255.000 Euro für Ausstellungen für das Museum Ludwig zur Verfügung stellen. Diese Gelder sind im Haushaltsplan der Stadt Köln veranschlagt. Eine Option, für die Zeit ab 2021 eine neue Vereinbarung zu treffen, ist ebenfalls benannt.

Der Vertrag bezieht sich im weiteren auf die im Museum befindlichen Dauerleihgaben im Eigentum der Peter und Irene Ludwig Stiftung und ergänzt die bereits bestehenden auf dieses Leihverhältnis bezogenen Verträge. Diese entsprechen der allgemeinen Praxis in der Museumsarbeit, beispielsweise die konservatorische Betreuung der Werke und die Versicherungsbedingungen. Die vielen Dauerleihgaben bereichern die Schausammlung des Museums mit bedeutenden Werken, darunter beispielsweise Andy Warhol: White Brillo Boxes, James Rosenquist: Star Thief und Jackson Pollock: Unformed Figure.

Die Eheleute Peter und Irene Ludwig waren der Stadt Köln und dem Museum Ludwig in besonderer Weise zugetan. Insbesondere für das Museum Ludwig schenkten die Eheleute der Stadt Köln eine Vielzahl hochbedeutender Werke moderner Kunst, die wesentlich geholfen haben, das Museum Ludwig zu einem Haus von anerkanntem Weltrang zu entwickeln. Die ersten der vielzahligen Schenkungen gaben den Anlass zur Gründung des Museum Ludwig im Jahre 1976. Zur Würdigung ihres großzügigen mäzenatischen Wirkens hatte der Rat der Stadt Köln Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Ludwig, verstorben 1996, im Jahre 1975 und seiner Ehefrau Prof. Dr. h.c. mult. Irene Ludwig, verstorben 2010, im Jahre 1995 die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Die wichtigsten Schenkungen der Eheleute Ludwig:

1976 Schenkung von rund 250 hochbedeutenden Arbeiten moderner und zeitgenössischer Kunst, darunter insbesondere Arbeiten der US-amerikanischen Pop Art sowie zahlreiche Grafiken. Die Schenkung wurde mit Eröffnung des heutigen Museumsbaus 1986 wirksam.

1983 Richtfest Museumsneubau – Schenkung einer umfangreichen und weitgespannten Sammlung "Altamerika - Präkolumbianische Kunst". Die Objekte wurden dem Rautenstrauch-Joest-Museum zugewiesen.

1986 Schenkung des Gemäldes von Fernand Léger "Die Taucher".

1990 Schenkung des Gemäldes von Salvator Dali "Der Bahnhof von Perpignan".

1994 Dauerleihgabe mit Schenkungsversprechung eines Konvoluts von Pablo Picasso-Arbeiten mit 53 Kunstwerken, 15 Original-Druckstöcken und insgesamt 681 graphischen Arbeiten.

1994 Weitere Schenkung von 82 hochrangigen Werkspositionen zeitgenössischer Kunst.

2001 Schenkung der vormaligen Dauerleihgabe eines Konvoluts von Pablo Picasso-Arbeiten mit nunmehr 56 Kunstwerken, 15 Original-Druckstöcken und insgesamt 681 graphischen Arbeiten.

2010 Vermächtnis Irene Ludwig.
Eigentumsübertragung von 473 Werken russischer beziehungsweise sowjetischer Avantgarde aus der Sammlung Ludwig (vormalig Dauerleihgabe) sowie weiterer 25 Werke von der Klassischen Moderne bis zur Popart (unter anderen Klee, Braque, Léger, Matisse, Johns, Lichtenstein).

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Simone Winkelhog / http://www.stadt-koeln.de