Geschrieben am . Veröffentlicht in Nachrichten und Doku.

Stifterverband vergibt drei Fellowships an die TH Köln

thartistsDrei Projekte der TH Köln erhalten ein Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und des Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Die Fellowships für Prof. Dr. Stefan Bente, Prof. Dr. Susann Kowalski und die Promovierende Judith Christiane Beier sind mit jeweils 50.000 Euro dotiert.

Die Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre sollen Anreize für die Entwicklung und Erprobung digital gestützter Lehr- und Prüfungsformate schaffen. Dazu zählen etwa MOOCs (Massive Open Online Courses), Flipped bzw. Inverted Classroom-Konzepte, Games, Simulationen oder digitale Prüfungen. Auch die Neugestaltung von Modulen und Studienabschnitten unter konsequenter Nutzung digitaler Technologien wird gefördert. Zugleich sollen die Fellowships auch dazu beitragen, dass Lehrinnovationen in der Hochschule fester verankert werden.

„Die TH Köln versteht sich als Vorreiterin bei der Weiterentwicklung der Hochschullehre. Die Digitalisierung spielt dabei eine ganz entscheidende Rolle“, betont Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium. „Neu entwickelte digitale Lehr- und Lernformate gehen auf das individuelle Lerntempo unserer Studierenden ein, ermöglichen zeitlich und räumlich flexibles Lernen und verbessern die Studienergebnisse. Die drei Fellowships für die TH Köln zeigen, dass wir als Hochschule auf dem richtigen Weg sind“, so Heuchemer.

Mit dem Projekt „Virtuelle Internationalisierung – Ausbildung interkultureller Handlungskompetenz“ möchte Prof. Dr. Susann Kowalski von der Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften die Zusammenarbeit von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen mit Hilfe digitaler Werkzeuge gezielt vorantreiben. Im Kurs Cross-Cultural Competence arbeiten deutsche Studierende mittels elektronischer Medien fünf Wochen lang mit US-amerikanischen Studierenden und erstellen ein kurzes gemeinsames Paper. Da diese Form der Zusammenarbeit auch für andere Fachdisziplinen geeignet ist, liegt der didaktische Schwerpunkt des Konzepts darauf, Good-Practice-Beispiele mit Handlungsanleitungen, Tools und Spezifika beim Einsatz in interkulturellen Umgebungen in Form von frei zugänglichen Bildungsmaterialien, so genannten Open Educational Resources, zu erarbeiten. Die Good-Practice-Sammlung soll Kolleginnen und Kollegen Hilfestellung geben, die ihre Veranstaltungen ebenfalls mit interkulturellen Begegnungssituationen anreichern möchten.

Im Rahmen ihrer Promotion entwickelt die Bauingenieurin Judith Christiane Beier ein E-Learning-Konzept zum forschenden Lernen am Beispiel baudynamischer Untersuchungen für die Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik. Studierende sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihres Studiums in ein Forschungsprojekt aus dem Bereich Baudynamik einbezogen. In einem Wiki werden die Grundlagen und Ergebnisse einzelner Projektarbeiten dargestellt. Die Studierenden können so auf die Ergebnisse vorangegangener Arbeiten zugreifen, diese ergänzen und sich in die Thematik einarbeiten. Zugleich bilden sie durch das dynamisch weiterentwickelte Wiki eine Forschungscommunity und arbeiten gemeinsam an dem Projekt.

„Decoding the Disciplines DIGITAL – Software-Architektur als ganzheitlicher Prozess in der Hochschulbildung“ heißt das Projekt von Prof. Dr. Stefan Bente an der Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Überprüfung von Lernerfahrungen nach dem Kompetenzmodell von Bloom (Blooms Revised Taxonomy). Grundlage ist eine digitale Plattform, auf der Lernräume spezifiziert und Learning Outcomes dokumentiert werden. Alle Ergebnisse zum Lernstandsmonitoring, zum Beispiel Online-Selbsttests, Klausuren oder Projektresultate, werden den Kompetenzlevels nach Bloom zugeordnet. Wo der Einzelne oder die Gruppe steht, lässt sich dann als Diagramm visualisieren („Heatmap“). Als praktische Anwendung des Erlernten entwickeln die Studierenden selbst die Softwareplattform weiter, jeweils mit Fokus auf bestimmte Aspekte der Software-Architektur.

Die TH Köln bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind rund 26.000 Studierende in über 90 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Die TH Köln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft. Unser interdisziplinäres Denken und Handeln, unsere regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten machen uns in vielen Bereichen zur geschätzten Kooperationspartnerin und Wegbereiterin. Die TH Köln wurde 1971 als Fachhochschule Köln gegründet und zählt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.

www.th-koeln.de