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Verteilerkreis Köln-Süd – Anwohner erneut nicht ernst genommen?

grafik verteiler bonnerstrasseKölner Süden. Bürgervereine und Initiativen fordern seit Jahren: „die Nord-Süd Stadtbahn auf der Bonner Straße soll nicht am Verteilerkreis enden, sondern auch Meschenich voll erschließen“. Die Stadt beginnt jetzt zwar mit den Planungen, doch die zugesagte Prüfung eines Anwohner-Vorschlages von 2011, zur Verteilerquerung der Bahn und Beendigung der Verkehrsstaus, steht noch aus.

Die im Bau befindliche Schienenstrecke auf der Bonner Straße lässt sich erst an den Kölner Haupt- bahnhof anbinden, wenn der Tunnel unter dem Waidmarkt passierbar ist. Doch bis mindestens 2027 blockiert dort das eingestürzte Historische Archiv die Fertigstellung.

Namhafte Verkehrsplaner empfahlen bereits 2016 einen Bürgervorschlag, die Zusatzbahn zur Linie 15 von den Ringen zum Südstadion (wie die Linie 12) und dann zur Bonner Straße zu führen. Diese nie- derflurige Bahn benötigt keine 90 cm hohen Bahnsteige, hätte bessere Umstiegsmöglichkeiten zur Regional- und S-Bahn und wäre sofort realisierbar. Die Stadt ignoriert diesen Vorschlag hartnäckig, auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker zuletzt im Stadtgespräch Rodenkirchen am 18.04.2018.

Anwohnervorschlag zur Grüngürtel-Querung

Bislang weigert sich die Stadt auch, einen Anwohner-Vorschlag aus dem Jahr 2011 zu prüfen. Der sieht im Wesentlichen die Anpassung der Verkehrsströme und den Wegfall von drei der vier Ampeln am Verteilerkreis vor, um den Autoverkehr zu ertüchtigen und die seit Jahren bestehenden Verkehrsstaus zu beseitigen. Die erforderliche Infrastruktur, u.a. eine Auto- bahn-Unterführung südlich des Verteilers, ist schon weitgehend vorhanden.

Ein positiver Zusatzeffekt wäre, dass die Nord-Süd Stadtbahn den Verteiler ebenerdig queren könnte, ohne den Autoverkehr zu behindern.

Die Anwohner befürchten, dass „andere Lösungen“ zu teuer und die Kosten höher als der Nutzen wären oder zu massiven Protesten führen, weil sie:

• bei einer Hochbahn (Overfly in 6 m Höhe über dem Verteilerkreis) oder ei- nem Tunnel eine hässliche Rampe auf der Bonner Straße erfordern und die Staus nicht beenden,
• das Denkmal-Ensemble „Volksparksiedlung, englische Häuser Arnoldshö- he, All Saints Church und Wege-Hochkreuz auf dem ehemaligen Bayenthaler Friedhof“ zerstören,
• Schienen mit sehr engen Kurven an den Wohnhäusern vorsehen, so dass die festen Stadtbahn-Radachsen kreischende Geräusche verursachen,
• den Verkehr auf der Bonner und der Militärringstraße zusätzlich behindern,
• zu unnötig vielen Baumfällungen führen, die den Straßenlärm erhöhen und
• massiv in den Grüngürtel eingreifen, bis hin zur Abtrennung eines großflächigen Bereichs.

Die Anwohner werben für eine sehr kostengünstige, umwelt-, denkmal- und wasserschutzgerechte Ertüchtigung des Kreiselverkehrs, ohne Tunnel- oder Hochbahnkosten für den Bahnausbau.
Ist der sieben Jahre alte Vorschlag zum Scheitern verurteilt, nur weil ihn Anwohner und nicht die städtischen oder städtisch beauftragten Planer erarbeitet haben?

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