Jahresversammlung: Amnesty fordert Einhaltung menschenrechtlicher Standards in der Asylpolitik und kritisiert das bayrische Polizeiaufgabengesetz

amnesty logoRund 500 Delegierte der deutschen Sektion der weltweit größten Menschenrechtsorganisation fordern im niedersächsischen Papenburg ein Ende der Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär geschützte Menschen. Zudem kritisieren sie aktuelle und geplante Polizeigesetze als menschenrechtlich bedenklich.

PAPENBURG, 21.05.2018 – Amnesty International hat bei seiner Jahresversammlung den bevorstehenden 70. Jahrestag der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gefeiert. Die Delegierten diskutierten unter anderem die aktuelle Asylpolitik der Bundesregierung und Änderungen von Polizeigesetzen.

„Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist nicht nur die Grundlage unserer Arbeit bei Amnesty, sondern sie ist auch die Grundlage für ein friedliches und sicheres Zusammenleben“, sagt Gabriele Stein, Vorstandssprecherin von Amnesty International in Deutschland. „In diesem Jahr, in dem die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 70 Jahre alt wird, ist es notwendig, dass Deutschland demonstriert, wie ein Land, wie eine Gesellschaft von einer auf Menschenrechten basierenden Politik profitieren kann.“

Amnesty fordert den deutschen Bundestag dazu auf, die Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär geschützten Personen zu beenden. Das Ziel muss sein, wieder zu der ursprünglich am 1. August 2015 eingeführten Regelung zurückzukehren: Diese sah vor, den Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte unter den gleichen Bedingungen zu gewähren wie den Familiennachzug für Menschen mit Flüchtlingsschutz.

Die Jahresversammlung fordert die Bundesregierung weiterhin dazu auf, die im Koalitionsvertrag vereinbarte unabhängige Asylverfahrensberatung umzusetzen. Die Beratung darf nicht nur Organisationen überlassen werden, die von staatlichen Stellen ausgewählt werden, sondern muss auch allen anderen Initiativen und Organisationen erlaubt sein, die wie Amnesty Asylberatung auf Grundlage der Kriterien des Rechtsdienstleistungsgesetzes durchführen.

Amnesty International in Deutschland betrachtet mit großer Sorge die aktuelle Diskussion um neue Polizeigesetze. Das betrifft besonders das gerade verabschiedete bayrische Polizeiaufgabengesetz. Amnesty kritisiert das Gesetz, da es an vielen Stellen menschenrechtliche Grundsätze einschränkt und den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verletzt: zum Beispiel durch die Nutzung unbestimmter Begriffe wie „drohender Gefahr“ oder niedrigere Hürden für den Einsatz militärischer Waffen wie Handgranaten, Sprenggeschosse oder Maschinengewehre. Amnesty fordert die Bundesländer und die Länderparlamente auf, bei der Novellierung ihrer Polizeigesetze die Einhaltung menschenrechtlicher Standards und rechtsstaatlicher Prinzipien sicherzustellen.

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku

Esports World Cup mit Rekord-Preisgeld


Life Changing Prize Money 1920x1080Das höchste Preisgeld in der Geschichte des E-Sports ist richtungsweisend für das anstehende Turnier im Sommer und unterstreicht ein globales, umfassendes Engagement für die Zukunft des kompetitiven Gamings

 Innovatives Format zur Krönung eines sp...


weiterlesen...

Das Kölner Fahrradquiz geht in die 19.


stadt Koeln LogoAb Montag, 15. April 2024, lädt die Stadt wieder alle Kölnerinnen und Kölner ein, ihr Wissen auf dem Gebiet der aktuellen Radverkehrsregeln zu testen. Ziel ist es, die Kenntnisse der Verkehrsregeln zu verbessern. Auch das Verständnis zwischen den ...


weiterlesen...

05. - 27.04.2024 enclosed space


Einladungskarte Bild Kai RichterUnter dem Label enclosed space präsentieren die ausstellenden Künstler*innen sowie weitere Kolleg*innen in unregelmäßigen Abständen und in wechselnden Zusammensetzungen Ihre Arbeiten.
Sie alle vereint Ihre (Vor-)Liebe für den umschlossenen Raum, ...


weiterlesen...

Demokratie und Partizipation


777811 teaser publikation 800Neue Ausgabe des bpb:magazins der Bundeszentrale für politische Bildung // Interview mit Protestforscher Dieter Rucht // Fünf Praxisbeispiele von Politischen Bildnern und Einblicke in den Wahl-O-Mat zur Europawahl // Jetzt kostenlos bestellen unte...


weiterlesen...

Parookaville-Headliner mit weiteren


3 PV24 Line Up so far 1zu1 v1 r2 2Vom 19. Juli bis 21. Juli 2024 öffnet PAROOKAVILLE seine Stadttore, um mit 225.000 Citizens zum
achten Mal »Wahnsinn, Liebe und pure Glückseligkeit« zu feiern. Wenige Monate vor Eröffnung
schließen die Veranstalter das Booking für die diesjährige E...


weiterlesen...

Impulse für Kölner Veedels-Kneipe:


240409 Klettenberger Hof Biergarten I Foto P. Eismar honorarfreiKöln, 9. April 2024 – Der Klettenberger Hof hat sich über die Jahre als Wohnzimmer für das Veedel etabliert. Hier treffen sich die Sülzer, um zu klönen, die Spiele des 1. FC Köln mit Südkurvenfeeling zu verfolgen oder einfach nur die Geselligkeit ...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.