"Atelier Galata": Stipendienprogramm der Stadt Köln - Auch 2018 wird das Istanbulstipendium der Stadt Köln fortgesetzt

crop 347 451 0 0 346.588235294118 480 7507f21297b05fd0210c483ee3ca9c88 neues atelierhausp6030101galataWie viele deutsche Kulturinstitute im Ausland, erachtet auch die Stadt Köln die Unterstützung der Bevölkerung und Künstlerschaft in politisch schwierigen Situationen als besonders wichtig. Ähnlich sehen es auch die Kunststiftung NRW und zahlreiche Hochschulen aus dem deutschsprachigen Raum, die vor Ort ihre Programme weiterführen. Köln-Istanbul ist eine lang gepflegte Städtepartnerschaft, die der Stadt besonders am Herzen liegt und weitergepflegt wird. Nicht zuletzt die gestiegene Bewerberzahl nach der erfolgreichen Ausstellung "Aufwachen in Istanbul" im Herbst 2017 hat die Stadt Köln bewogen, auch in 2018 am Stipendienprogramm festzuhalten. Die zuständige Jury wählte die Autorin Katharina Cromme und die Künstlerin Viola Yeşiltaç für das Stipendienprogramm 2018 aus.

Katharina Cromme war in der Zeit von Januar bis März 2018 in Istanbul. Sie schrieb rückblickend "Istanbul ist eine Stadt. Nein. Istanbul gibt es gar nicht. Weil dieser Ort nie ist, sondern immer war und wird. Istanbul ist der Stern neben der Mondsichel auf der Flagge der Türkei. Istanbul weht im Wind und scheint im Dunkel. Istanbul scheint in die Zukunft, und ist zugleich schon lang verglüht. Worauf ich wandle sind Spuren, nicht Gestalt. Doch wie gern ich hierauf wandle. Wie empfindsam mein Blick ins Gelände schaut. Istanbul: Bist Du Bauschutt oder Sternstaub?"

Für Katharina Cromme waren Weltansichten und Begegnungen von unschätzbarem Wert, so dass sie sich bereits nach einer weiteren Möglichkeit für einen Aufenthalt in Istanbul erkundigt hat. Im Herbst 2018 wird Katharina Cromme in einer Lesung von ihren Erfahrungen in Istanbul berichten.

Zum Werdegang und der Juryentscheidung für Katharina Cromme schrieb der Vorjahresstipendiat Bastian Schneider, Mitglied der diesjährigen Jury:

"Katharina Cromme, Jahrgang 1986 (...) Geschult an Daniil Charms, dem russischen Großmeister der kleinen Groteske und der absurden Miniatur, zeugen Crommes ins Burleske spielende Stücke von sprachlichem Witz und poetischem Feinsinn. Dabei schrecken sie auch vor dem einen oder anderen Kalauer nicht zurück, was man nur als erfrischend bezeichnen kann in der eher unterkühlten bis bierernsten, zuweilen gar moralinsauren deutschen Literaturlandschaft unserer Tage.

Mit ihrem literarischen Vorhaben Wellenlängen, einer "verbalen Langzeitbelichtung", wie Cromme es selbst ausdrückt, wagt sie sich nun von der Bühne herunter direkt in den gesellschaftlichen Raum.(...) Cromme sieht sich, gleichsam als Komplizin der politischen und gesellschaftlichen (Selbst-)Bewußtwerdung, indem sie die Menschen dazu anstiftet, über sich und ihre Wechselwirkung mit ihrem Umfeld auseinanderzusetzen. Diesem Vorhaben möchte sie nun auch in Istanbul nachgehen – was könnte für einen Aufenthalt am Bosporus derzeit angemessener sein!" (Auszug aus der Jurybegründung)

Der Auswahljury gehörten neben Bettina Fischer auch Dr. Lilian Haberer vom Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln, Bastian, Stipendiat des Jahres 2017, sowie Nadine Müseler als zuständige Referentin des Kulturamtes an.

Viola Yeşiltaç ist nun seit Anfang April im Atelier Galata und wird bis Juni 2018 dort wohnen und arbeiten.

Zur Entscheidung der Jury schrieb Dr. Lilian Haberer, vom Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln und Mitglied der Jury:

"Die Heterogenität der künstlerischen Arbeiten von Viola Yeşiltaç – wie Skulpturen aus Fundstücken, Objekte aus Abgüssen, Fotografien, Kalligrafien auf Vinyl, Soundpieces – ist programmatisch zu verstehen, da ihnen ein performativer Gestus eingeschrieben ist. (....) So hat sie in ihrer New Yorker Ausstellung von 2017 Straberry of Cosmo Glasrepliken von Alltagsgegenständen aus ihrer Kindheit in Langenhagen mit in China gefertigten Styroporstelen kombiniert, die sie während ihres Aufenthaltes in Istanbul, der Heimat ihres Vaters, auf Baustellen gesammelt hat." (...)

Letzteres Projekt möchte die Künstlerin, (...) für ihr Stipendium in Istanbul weiterentwickeln. Mittels einer fotografischen Serie, Projektionen und Rauminstallationen möchte Yeşiltaç den Narrativen von Erinnerung und kultureller Identität in Istanbul nachgehen und diese wiederbeleben. Maßgeblicher Hintergrund ist ihre Augenzeugenschaft des Putschversuchs in Istanbul 2016 und die Erfahrung, dem Terroranschlag auf den Flughafen Atatürk um wenige Stunden entgangen zu sein (...). (Auszug aus der Jurybegründung)

Der Auswahljury gehörten neben Dr. Lilian Haberer vom Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln, Dr. Gregor Jansen, Direktor der Kunsthalle Düsseldorf, und Mischa Kuball, Professor an der Kunsthochschule für Medien Köln, Eva Maria Schaller und Doris Frohnapfel, Stipendiatinnen des Jahres 2016, und Nadine Müseler als zuständige Referentin des Kulturamtes an.

Im Juli 2009 eröffnete die Stadt gemeinsam mit der Kunststiftung NRW und der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig die Künstlerresidenz "Atelier Galata" im Istanbuler Stadtteil Beyoğlu. Das von der Stadt geförderte Stipendium umfasst die kostenlose Nutzung eines Wohnateliers im "Atelier Galata", eine monatliche Unterstützung von 1.000 Euro sowie die Reisekosten. Außerdem steht ein fachkundiger Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung. Die Stipendiaten sollen die Entwicklung der Kunstszene in Istanbul kennenlernen und internationale Kontakte knüpfen oder intensivieren. Nach der Rückkehr stellen sie ihre Projekte aus Istanbul in Köln vor und bringen so neue Impulse in die hiesige Kunstszene ein.

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Sabine Wotzlaw / http://www.stadt-koeln.de
Foto © Stadt Köln/Barbara Foerster

 

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