19.06.2018 "Wie alles anfing" SSM und die Mütze in Köln-Mülheim

fzsbcnftEs begann mit der 68er-Bewegung und einigen AkteurInnen, die in 1969 bzw. 1974 Vereine und Zweckbetriebe der Selbsthilfe gemeinsam mit sozial Ausgegrenzten und Behinderten gründeten; frei nach dem Konzept Herbert Marcuses, der im radikalen Zusammenschluss der Intellektuellen mit den Ghettobevölkerungen den Ausgangspunkt gesellschaftlicher Umbrüche erblickte.

In Mülheim knüpften SSM und MüTZe am Niedergang des industriellen Sektors und der entstehenden Massenarbeitslosigkeit an. Das Jahr 1979 markiert hier einen Einschnitt, als einer der größten Arbeitgeber im rechtsrheinischen Köln, die Kabelwerke von Felten&Guilleaume, zusammenbrachen und über Nacht 4000 Menschen auf der Straße standen.

Rainer Kippe, der Mitbegründer der SSK-Bewegung und des SSM, beschreibt die Vorgänge so:
"Damals haben als Antwort auf diesen zynischen Akt des Großkapitals (Arbed Saarstahl und Philipps Eindhoven) und das schulterzuckende Wegschauen von Politik und organisierter Arbeiterbewegung zwei ganz, ganz kleine und schwache Grüppchen sozial Ausgegrenzter und Schwerstbehinderter alleine angemessen reagiert, indem sie kurz hintereinander zwei Besetzungen durchgeführt haben, die Mülheim bis heute verändert haben und von denen, unter vielen Schwierigkeiten und immer am Rande des Überlebens, bis heute starke und lebenskräftige Impulse ins Viertel gegangen sind.

Das waren u.a.

-Bürgerhaus MüTZe in der Berliner Straße
-Sozialistische Selbsthilfe Mülheim in der Düsseldorfer Straße
-Kulturbunker in der Berliner Straße
-„Wohnen gegen den Strom“ und 6 weitere gerettete Häuser in der Holweider Straße
-Halle am Faulbach und Neubau für Wohnungen für Obdachlose

Diese einzigen positiven Ansätze für eine Hilfe außerhalb der weltweit gescheiterten Liberalen Marktwirtschaft wurden von den Politikern und der Ihnen unterstehenden Stadtverwaltung samt und sonders über Jahre verfolgt und behindert und nur durch den Einsatz mutiger Einzelpersonen wie Bernd Wolfgang Schwarzkopf von der SPD, Pfarrer Metternich und neuerdings Pfarrer Meurer von der Katholischen Kirche vor der Vernichtung durch Gerichte und Polizei bewahrt."
Gisela Kochs, die Gründerin der MüTZe, legt Wert auf die Feststellung, dass es insbesondere dem Einsatz und der Courage der Schwerbehinderten zu verdanken ist, dass Räume und Ressourcen erkämpft und besetzte Gebäude nicht von der Polizei geräumt werden konnten.

Über die Anfänge der Selbsthilfe bis heute berichten am 19. Juni 2018 um 19h im Bürgerhaus MüTZe in der Berliner Straße 77:

Gisela Kochs von der MüTZe (Mülheimer Selbsthilfe Teestube e.V. und
Rainer Kippe von der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim SSM e.V.
Josef Wandschura wird für die Behinderten teilnehmen. Als Mitstreiter und Unterstützer haben Werner Heidenreich, ehemals SSM, und Bernd Wolfgang Schwarzkopf (Genossenschaft Generationensolidarität eG) ihr Kommen angekündigt. Sachkundig moderiert wird das Gespräch von Dr. Martin Stankowski.

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