Geschrieben am . Veröffentlicht in Soziales und Leben in Köln.

„Et Kapellche muss blieve!“ Mülheim setzt sich für den Erhalt des Redemptoristenklosters ein

alfonsus hausMülheimer Bürger und Bürgerinnen sammeln Unterschriften, um den geplanten Abriss der Kapelle in der Holsteinstraße zu verhindern. „Mit Erschrecken und großem Bedauern haben wir von der Schließung des Redemptoristenklosters Alfonsushaus erfahren“, erklären Simone Kretz und Christoph Molitor, die Sprecher der Aktion. „Die Haltung des Ordens ist nachvollziehbar, dennoch schmerzt sie. Umso mehr setzen wir uns dafür ein, dass zumindest die kleine Backstein-Kapelle erhalten bleibt.“

Anfang Mai war bekannt gegeben worden, dass der Orden seine Niederlassung am Alten Mülheimer Friedhof schließt. Bis Ende des Jahres werden die dort lebenden acht Redemptoristen das Alfonsushaus verlassen. Klostergebäude und Kirche sollen abgerissen werden, da die Wohnungsgesellschaft GAG dort Wohnhäuser errichten möchte.

Dass in Köln dringend erschwinglicher Wohnraum geschaffen werden muss, stehe gar nicht zur Diskussion, unterstreicht die Aktion „ Et Kapellche muss blieve!“. Gewünscht wird jedoch ein sensibler Umgang mit dem traditionsreichen Ort und kein Schwingen der Abrissbirne. „Die Messen und Gebetszeiten sind sehr gut besucht, sowohl sonn- und feiertags als auch an jedem Werktag. Der Tag beginnt für viele Anwohnerinnen und Anwohner einfach besser, wenn man morgens einen Gottesdienst besuchen kann“, bestätigt Simone Kretz und erzählt von Anwohnern, die bei Vermeldung der Abrisspläne geweint haben.

Christoph Molitor ergänzt: „Das so genannte Kapellchen ist tief verwurzelt im Gedächtnis dieses Stadtteils. Für viele Gläubige ist es ein Stück Heimat. Wir ersuchen die GAG, das traditionsreiche Kapellchen in die neue Wohnanlage zu integrieren. Sowohl als Orientierungspunkt im Stadtteil als auch als geistiger Mittelpunkt. Es wäre ja auch eine teilweise Umwidmung als Versammlungszentrum möglich.“

1967 hatte der Orden den neu gebauten Backstein-Komplex am alten Mülheimer Friedhof bezogen, er war seitdem auch Sitz des Provinzialats, also der Leitung der Kölner Redemptoristen-Provinz – die zuvor im gegenüber gelegenen Gebäude des „Warsteiner Hofs“ untergebracht war.

Unterschriftenlisten zum downloaden!