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Alles geschieht auf Reisen zum ersten Mal. (Matthias Politycki 2 017)
Gegen die Strömung. Reise ins Ungewisse zeigt 17 internatio nale Positionen der zeitgenössischen Kunst, die sich mit dem Reisen als exi stentiellem Wagnis auseinandersetzen. Jeder Aufbruch ist mit Risiken verbun den, ist ein Aufbegehren gegen das Alte und Gewohnte, gegen Beharrungskräft e, die einen zurückhalten oder begrenzen. Jeder Anfang einer Reise setzt de n Bruch mit dem Alltag voraus. Er benötigt einen starken, von Innen oder Au ßen kommenden Impuls, das bisherige Leben zumindest auf Zeit zu verlassen u nd sich auf den Weg zu machen – gegen alle Widerstände und trotz des ungewi ssen Ausgangs.
Aufbrüche zu Reisen jenseits der Erholungsindustrie: D er Anstoß dafür, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben, auf Reisen zu geh en ohne zu wissen, ob man als der- oder dieselbe – wenn überhaupt – wiederk ehren wird, kann sehr verschiedene Beweggründe haben. Ob angespornt durch A benteuerlust, Erkenntnisdrang, schiere Neugierde oder das Bedürfnis nach Se lbstbestimmung und Selbstfindung, ob getrieben aus Orientierungslosigkeit o der gezwungen durch Armut, Krieg oder gesellschaftspolitische Umstände: die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten umkreisen als zentrales Motiv da s im Aufbruch bereits angelegte, einschneidende Moment des Neuanfangs.
< p>Auf Reisen fließen Vertrautes und Fremdes zusammen, Reisende überwinden G renzen und bauen Brücken. Hat man die eingrenzende Ordnung des Heims erst v erlassen, so ist eine genaue Kenntnis des Ziels gar nicht entscheidend. Die Bewegung selbst wird zum neuen Medium der Wahrnehmung. Die Passage verände rt das Befinden und das Bewusstsein, sie erweitert Wissens- und Erfahrungsh orizonte. Und immer verspricht der Weg, den man noch vor sich hat, ungeahnt e Möglichkeiten, die auch Künstler seit jeher suchten und als Katalysatoren für ihre Arbeit nutzten. Die Einlassung auf das Ungewisse öffnet den Raum für Imagination und Kreativität. Dabei sind die Betrachter aufgefordert, ei gene Erfahrungen und Reflexionen mit einzubringen.Mit den Künstlerin nen und Künstlern der Ausstellung startet das Museum Morsbroich in eine neu e Etappe einer langen Reise, der mit der Museumsgründung im Nachkriegsdeuts chland 1951 ein pionierhafter Aufbruch voranging und die seither unzählige kunstaffine Weggefährten begleitet haben. Mit den Reisenden teilt es die Er fahrung, dass die Ungewissheit fundmental mit dem Zukünftigen verbunden ist und Weiterentwicklung nur möglich ist, wenn man sich immer wieder auf neue s Terrain vorwagt.
Kuratoren der Ausstellung sind Fritz Emslander und Stefanie Kreuzer.
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikat ion in der Form eines Ratgebers von „A bis Z“ für Reisende durch die Ausste llung und darüber hinaus. Er enthält Kurztexte zu Stichworten von Aufbruch bis Zukunft.
Gegen die Strömung - Reise ins Ungewisse
Ausstellungsdauer: 25. Januar 2018 - 29. April 2018
Donnerstag 11 bis 21 Uhr (außer feiertags, dann nur bis 17 U
hr)
Dienstag, Mittwoch, Freitag bis Sonntag 11 bis 17
Uhr
Öffentliche Führung jeden Sonntag 15:00 Uhr.
Abb. Lawrence Weiner, PARADIGMS SUITABLE FOR DAILY USE, 1986, o
ffset lithograph on paper,
Collection of the Vancouver Art Gallery, Gi
ft of Moved Pictures Archive, VAG 91.50.71